Ein mörderischer Sommer (L'été meutrier)
- Genre
- Thriller, Krimi
- Regie
- Jean Becker
- Darsteller
- Isabelle Adjani, Alain Souchon, Suzanne Flon, Michel Galabru, Jean Caven, Francois Cluzet
- Produktion
- F 1983, 125 Min., Universum
Bewertung
Peter Weißenborn, Jul 20065 / 5 Sternen
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Nein, wir sind nicht bei Joy Fielding gelandet. Lediglich die fehlenden Extras der endlich im letzten Jahr erschienenen DVD von "Ein mörderischer Sommer" geben Inhaltsleere her. Was wie der Titel eines Groschenromans klingt, entpuppte sich schon vor mehr als 20 Jahren als unvergessenes Filmereignis. Hauptsächlich zu verdanken ist dies dem Mienenspiel der tragischen Hauptperson: Isabelle Adjani - einer DER erotischsten Versuchungen der Filmgeschichte (und Gegenwart). Nein wirklich; einmal verzaubert, immer verzaubert! Für ihren aufregenden Ganzkörpereinsatz bei der Darstellung der mysteriösen Schönheit Eliane wurde Isabelle Adjani mit einem César (dem französischen Oscar) ausgezeichnet, den sie insgesamt vier mal gewann. Aber worum geht es in dieser originellen Geschichte:
Die Welt in einem kleinen französischen Provinzkaff in der Provence gerät aus den Fugen, als eines schönen Tages die ebenso attraktive wie undurchsichtige Eliane auftaucht und den Männern den Kopf verdreht. Alles an ihr ist aufregend. Die Art, wie sie in animalischer Sinnlichkeit ihren Körper bewegt. Das schwindelerregende Spiel, das sie scheinbar naiv mit Männern treibt. Das Rennen macht der eher schüchterne Mechaniker Pin Pon (Alain Souchon). Er ahnt nicht, dass Eliane ein finsteres Geheimnis verbirgt und eine raffinierte Rache-Intrige einfädelt, die ihres gleichen sucht. Mit kaltblütiger Entschlossenheit spinnt sie ihr Netz. Eliane sucht die Männer, die damals nachts in das einsame Haus ihrer Eltern eindrangen und ihre Mutter brutalst vergewaltigten. Die Männer, von denen einer ihr leiblicher Vater sein muss. Doch Eliane ahnt nicht, dass noch ein anderer ein finsteres Geheimnis in sich birgt. Es kommt zum Eklat.
Fazit
Was als leichte Erotikkomödie beginnt, entwickelt sich langsam zur Stimmungswippe bis zum erschütternden Ende. Die inneren Monologe der beteiligten Charaktere vermitteln ein vielschichtiges und spannungsgeladenes Bild, so dass im filmischen Verlauf keine Langeweile aufkommen kann. Am Ende ist man sich nicht schlüssig wie man auf "Ein mörderischer Sommer" reagieren soll, denn Freud & Leid liegen zu sehr beieinander.
Das die Adjani auch international große Anerkennung als Charakterschauspielerin empfangen hat, ist nicht zuletzt auf ihre großartigen Darstellung als Camille Claudel zurückzuführen, für die sie zum zweiten mal in ihrer Kariere oscarnominiert wurde. Unzählige sehenswerte Rollen machten sie zu einer der verehrenswertesten Schauspielerinnen der letzten 30 Jahre.
Isabelle hatte am 27.6. ihren 51. Geburtstag - nicht anzusehen, wie zahlreiche Zeitschriften und das Internet beweisen werden. Ich verneige mich in Hochachtung. (Danny Ulbrich)
weitere Informationen
- Buch
- Sébastian Japrisot
- Kamera
- Etienne Becker
- Musik
- Georges Delerue
- Sprachen
- deutsch, französisch
- VÖ
- 25. April 2005