Jaja, es ist nicht immer leicht die richtigen Themen für diese monatlich rückblickende, eloquent zu Papier gebrachte Kolumne zu finden, der ich mich seit geraumer Zeit hingabevoll widme. Mal passiert so wenig, dass es nicht mal den Stromverbrauch meines Laptops beim Schreiben rechtfertigen würde (da müssen dann Tatsachenberichte meines Wohnungskampfes in Leipzig den Karren aus dem Dreck ziehen), ein anderes Mal wird man von Themen, die an Brisanz und teilweise Dummheit (worüber man ja auch mal sprechen muss) nicht mehr zu toppen sind, geradezu bombardiert. Doch im Februar ist die Themenwahl eines Musikmagazins von vornherein klar, denn in diesem Monat wird der wichtigste Musikpreis der Welt verliehen: Der Grammy!
Am 10. Februar 2008 war es außerdem noch ein Jubiläum, denn die Verleihung im Staples Center von Los Angeles fand zum 50. Mal statt. Die großen Gewinner des Abends dürften den meisten auch ein Begriff sein: Zum einen Kanye West, der sympathische HipHop-Mogul, ausgezeichnet mit drei Trophäen, der jederzeit seinen „Konkurrenten“ den Erfolg gönnt und auf dessen egozentrische Dankesreden ich mich bei jeder Preisverleihung besonders freue. Jap, dieser Mann ist wohl der Inbegriff eines Team-Players. Zum anderen Amy Winehouse, der lebende Beweis, dass man sämtlichen Inhalt aus dem Drogenkoffer des Films „Fear and Loathing in Las Vegas“ komplett konsumieren kann und dennoch auszeichnungswürdige Musik produziert. Sie erhielt fünf Grammys und das Beste bei ihr ist natürlich die dreimalige Auszeichnung für den Song „Rehab“, ihre Absage an einen Alkoholentzug. Die Frau ist eben straight und ich glaube genau das wollten die Juroren einfach mal würdigen ;-) Allerdings war Amy gar nicht Live dabei, sondern nur via Satellit aus ihrer Heimat London zugeschaltet, wo sie dennoch geistig abwesend schien und, mit geweiteten Pupillen und von wahrhaft überschäumenden Gefühlsausbrüchen begleitet, die Ehrungen entgegennahm. Eigentlich verdammt clever: Kein Flugstress, weniger nervende Paparazzi und den Ticker des Vertrauens gleich griffbereit – Da kommt wenigstens kein stimmungsdrückendes Entzugsgefühl auf!
Was viele nicht wissen, es wurde auch noch ein Ehren-Grammy an die Medienmacher verliehen, denen die Stars ihre Popularität und gesellschaftliche Stellung verdanken. Für außerordentliche Leistungen im Event- und Musikjournalismus ging diese Auszeichnung an ein deutsches Qualitätsprodukt. Das Foto links entstand nach folgenden Worten: „And the Grammy goes to … VIBE!“
Wollt IHR noch jemanden mit einem Grammy ehren oder könnt einfach nicht schlafen, weil ihr, wie die lebensfrohe Amy, rund um die Uhr drauf seid?! Setzt euch hin, lasst eure Gedanken sprühen und schreibt ne Mail an moe@vibe.cd! So werden alle produktiv, ihr beim Schreiben und ich beim Lesen der wirren Gedankenkonstrukte, die meinen Posteingang zuspamen ;-) – denn schließlich soll man Drogen ja nicht sinnlos konsumieren. Übrigens, alle Ausgaben von MOE’s Corner gibt es jetzt auf der VIBE-Homepage unter der sinngemäß gewählten Rubrik „Kolumne“ digital zum Nachlesen.