Robert Ludlum’s Das Bourne Komplott

Auch wenn ein Film noch so große Kinoerfolge gebracht hat, bedarf es einem gelungenen und durchdachten Konzept, um diese Erfolge in ein Spiel zu transferieren. Bei „Robert Ludlum’s Das Bourne Komplott“ scheinen sich die Entwickler jedoch viele Gedanken gemacht zu haben, um selbst alteingesessene „Bourne-Gucker“ in „Bourne-Gamer“ zu verwandeln.

Im Spiel können sie nun erstmals selbst in die Haut von Elite-Agent Jason Bourne schlüpfen, der weder weiß für wen er arbeitet, noch wer er eigentlich ist. Doch dies kann man in allerbester Tekkenmanier herausfinden. Tekken? Ja richtig, in nervenaufreibenden Missionen rund um den Globus erledigt man in Bourne-typischen Nahkämpfen seine Gegner, bei denen schnell mal eine Handkante am Kiefer landet oder eine Faust sich den Weg in den Bauch des Gegners sucht. Ein ewiges „Immerfestedraufgehaue“ bei dem man seine Adrenalinleiste auffüllen kann, um dann einen „Takedown“ auszulösen, welcher auch immer mit einem kleinen Reaktionstest verbunden ist. Dabei kann man so ziemlich alles benutzen, was sich gerade in der Umgebung befindet. Da fliegt ein Gegner die Treppe runter und landet mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden oder einem anderen fallen beim Kuss mit dem Feuerlöscher sämtliche Zähne aus. Gepaart mit den toll dargestellten Animationen und Filmen ergeben diese aufregenden Fights ein gelungenes Gesamtbild. Sieht man von den wirklich seltenen, aber doch vorhandenen Kameraproblemen ab, kann das Spiel auch hierbei punkten, aber wenn wir schon mal bei den Mängeln sind muss man die auf Dauer etwas unabwechslungsreichen Missionen und das strikt lineare Leveldesign erwähnen. Aber viel mehr Negatives gibt es dann auch nicht mehr, gelobt sei das sehr faire Checkpoint-System und die „Call of Duty“-erprobte Regenerationsmethode, bei der man sich nur kurz beruhigen muss, um seine Energie wieder aufzuladen.

Kann man also sagen: „A new star is Bourne am Games-Himmel?“ Nicht wirklich. Für Fans von schonungslosem Gekloppe, die lieber schmerzhaftes Gestöhne hören wollen, als sich die Köpfe über Rätsel zu zerbrechen, ist das Spiel sicherlich ein paar Nächte vor der Zocke wert, aber wer langen, abwechslungsreichen Spielspaß sucht, wird hier nicht fündig. Spaß macht es trotzdem und wer die Möglichkeit hat, sollte es auf jeden Fall mal testen. (Text: Thomas Wirnitzer)