Helau und Alaaf, ihr Narren da draußen! Diesmal möchte ich diese knapp gehaltene, hochinformative und meinungsbildende Kolumne dafür verwenden das Thema Fasching mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und das Grundlegendste gleich zuerst: NEIN, ich bin kein Freund des Karnevals, denn schlechte Witze erzählen und geeignete Partner für den Geschlechtsverkehr finden, klappt bei mir das ganze Jahr, auch ohne fünfte Jahreszeit. Dennoch soll es ja viele Menschen geben, die so fasziniert vom närrischen Treiben sind, dass sie sich ganzjährig in Karnevalsvereinen organisieren, Festwagen bauen und dem Funkenmariechen beim Tanzen unter den Rock schauen. Und was hat man sonst noch davon? Ich kann es mir nicht erklären, aber wahrscheinlich eine unheimliche, innere Befriedigung, wenn man meist bei Regen und winterlicher Kälte, Sonntag früh 10 Uhr, als Mitglied des Faschingsumzuges, mit Clownsnase und vom Wasser vollgesogener Perücke durch die Fußgängerzone der Kleinstadt getrieben wird, um vereinzelt ein paar grimmig dreinschauende Rentner mit ihren quengeligen Enkeln zu belustigen. Klingt nach Spaß, oder?! Na dann, auf ein Neues im nächsten Jahr =)
Da ich aber als kategorischer Faschingsverweigerer eigentlich keine Ahnung von den sektenähnlichen Zuständen im Karnevalsverein habe, möchte ich dieses Thema hier auch nicht weiter ausschlachten, sondern denjenigen helfend zur Seite stehen, die trotz meiner Warnung das peinlich-besoffene, zwanghaft-lustige Zusammenkommen echter Jecken zelebrieren wollen. Ganz wichtig ist die seelisch-moralische Vorbereitung auf das Narrentum! Konkret heißt das im Vorfeld der Faschingsfeier mindestens eine Woche am Stück Witze von Bernd Stelter und Kalle Pohl auswendig lernen und damit seinen feingeistigen Humor auf eine schmerzfreie Nullgrenze herunterfahren, um gegen jede noch so schlechte Büttenrede bestehen zu können. Weiterhin sollte man den Bäcker seines Vertrauens mit Trinkgeld erpressen, um zu erfahren welcher Berliner denn nun wirklich mit Senf gefüllt ist. Das allerwichtigste ist jedoch für jeden Narren das passende Faschings-Outfit, quasi die Uniform mit der Lizenz zum Peinlich sein. Oft gesehene Gäste sind da der Clown, die Prinzessin oder der schwule Cowboy. Um diesen Fantasiewesen realitätsnahes Leben einzuhauchen, könnte man auch mal als Ully Loup, Lorielle London oder Heath Ledger aufkreuzen. Wer eher auf spartanisch-exhibitionistische Kostüme abfährt, geht nackt und antwortet auf neugierige Nachfragen: „Ich bin die Finanzkrise, aus Gründen der Rezession konnte ich mir kein Kostüm leisten“. Für Faschingsmuffel unangefochten auf Platz 1 steht dieses Jahr die Rihanna-Gedächtnismaske, bei der man sich einfach ordentlich die Fresse polieren lässt, ein Foto davon macht, um danach spurlos zu verschwinden und alle Party-Auftritte abzusagen – Glamour pur!
Ich hoffe die genannten Tipps und Ideen helfen euch das richtige Outfit zu finden und allen pickeligen Nerds, die sonst das ganze Jahr besessen World of Warcraft zocken, wünsche ich nur das Beste, um zumindest einmal im Jahr beim Faschings-Bums einen Stich zu landen. In diesem Sinne, bleibt geschmeidig, wir lesen uns im nächsten Heft, euer Moe! tätää, tätää, tätää =)