Hola, Fans des konstruktiven Meinungsjournalismus! Diesmal möchte ich mich nicht über verhunzte Parties, abgehalfterte D-Promis oder unerklärliche Entwicklungen in der hiesigen Musikszene auslassen, sondern euch mal wieder anregen aus der bedrückenden Enge des Alltags auszubrechen und fernab von der Heimat bei Wein, Weib und Gesang ordentlich Kohle auf den Kopf zu hauen =)
Obwohl der November in Deutschland dieses Jahr recht mild daher kam, war es für mich an der Zeit den tristen Leipziger Altbauten den Rücken zu kehren und mich in meinem wohlverdienten Jahresurlaub vor Arbeit zu schützen – und natürlich ausgiebig zu entspannen! Die Vorgabe war ganz einfach: „Ab ins Warme, bitte!“ Dank meines persönlichen Top-Reiseberaters waren Unterkunft und Mietwagen in Bruchteilen von Sekunden gebucht, dann wurde noch schnell die Freundin eingepackt, damit man was zum Spielen hat, wenn es doch mal langweilig wird und ab ging’s auf die Kanaren, genauer gesagt nach Teneriffa.
Als langjähriger Spanien-Fan dachte ich zu wissen was mich erwartet, aber diese Insel mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna und mehreren Vegetations- und Klimazonen faszinierte mich jeden Tag aufs Neue und es wird nicht mein letzter Kanaren-Urlaub gewesen sein! Da ich nicht zu den Hardcore-Sonnenbrutzlern zähle und mir chillen auch nur in Kombination mit grünen Kräutern richtig Spaß macht, hieß es vom ersten Tag an „Aktivurlaub“. Dies bedurfte natürlich ein wenig Überzeugungsarbeit, da meine bessere Hälfte schon mit dem ein oder anderen Strandtag geliebäugelt hatte – wahrscheinlich eines der heißdiskutiertesten Urlaubsprobleme zwischen Mann und Frau – über das wir uns aber am Ende zum Wohle aller einigen konnten (sie musste mit wandern und ich dafür mit an den Strand). Daraufhin tat ich dann auch alles, um an meinen verbliebenen Aktivurlaubstagen soviel wie möglich von Teneriffa zu sehen – das Hochgebirgsmassiv vulkanischen Ursprungs im Inneren der Insel, welches an einigen Stellen wie eine lebensfeindliche Mondlandschaft wirkt und genau deshalb auch unglaublich beeindruckend war, die zahllosen Bananenplantagen und Tropengewächse oder auch endlose Nadelwälder mit vielen vom Massentourismus unberührten Ecken. Für jeden, der von seinem Urlaub in den spanischen Provinzen mehr erwartet als nur Strand, Saufen ohne Ende und zu Proletenmugge abfeiernde Assiweiber, kann ich die kanarischen Inseln wärmstens empfehlen!
Am vorletzten Tag auf Teneriffa wurde die perfekte Urlaubsidylle allerdings gnadenlos weggespült, denn die stärksten Regenfälle auf der Insel seit vierzig Jahren führten dazu, dass die malerischen Felsschluchten (Barrancos) von jetzt auf gleich mit Wasser voll liefen und sich in reißende Schlammlawinen verwandelten, die alles mitrissen was ihnen im Weg stand. Für einen Jahrhundertflut erprobten Moe war das aber auch kein großes Problem, denn verletzt wurde keiner, im Hotel war es die ganze Zeit trocken und den Spaniern bei niederen Reinigungsarbeiten zuzuschauen, brachte mir auch über ein Jahr nachdem sie uns den Fußball-EM-Titel aus den Händen gerissen hatten innere Genugtuung =). Am Ende bleibt ein grandioser Urlaub und die Empfehlung an die MOE’s Corner-Leser sich diesen Flecken Erde auch mal zu Gemüte zu führen. Hasta luego, señoras y señores!