Seid gegrüßt, ihr Corner-Freaks =) Nachdem ihr in der letzten Ausgabe mitfühlen konntet wie schlecht ein 3D-Kinofilm sein kann, möchte ich diesmal den Blick ins Freie richten, denn das Wetter wird wärmer und ständige Stubenhocker waren schon zu Kinderzeiten echte Flachzangen, oder?! Thematisch untermauert wird mein Appell an mehr Outdoor-Aktivitäten von den Erlebnissen meines kürzlich unternommenen Berlin-Trips, denn diese Stadt kann weit mehr als nur Party …

Vielleicht geht es ja vielen ähnlich wie mir – aus beruflichen oder feiertechnischen Gründen zieht es einen schon des Öfteren mal ins dicke B, aber von der Stadt selbst bekommt man dabei meist nicht soviel mit. Um diese Bildungslücke zu schließen, habe ich mir im Mai mal zwei Tage Auszeit genommen, mich bei Bekannten eingenistet und unsere Hauptstadt als Tourist unter die Lupe genommen. Ganz oben auf dem Programm stand natürlich Kultur- und Sightseeing mit Start am Checkpoint Charlie. Nachdem ich kurz für die Digicam am Wachposten salutiert und mein Geschichtswissen tiefendetailliert aufgefrischt hatte, ging es weiter über die Friedrichstraße in Richtung Gendarmenmarkt. Dort fiel mir dann auch schlagartig wieder ein, was mich an touristisch interessanten Orten so extrem nervt: Souvenirverkäufer – aufdringlich, dauergrinsend und scheinbar wirklich von der Qualität ihres offensichtlich aus China importierten Berlin-Nippes überzeugt – wie ich die Typen hasse. Glücklicherweise sah man mir scheinbar an, dass ich lieber Geld verbrennen würde, als mir irgendwelchen Kitsch aufschwatzen zu lassen und ich kam über den Platz ohne mir die watschelnde Plaste-Ente oder den Berliner-Brummbär vorführen zu lassen. Darüber sehr erfreut, wurde meine gute Laune dann aber kurze Zeit später von Baulärm und Autoabgasen zerstört und meine idyllische Vorstellung mit meiner Begleitung entspannt „Unter den Linden“ entlang zu spazieren war dahin. Dennoch ist die Straße von ehemals Ostberliner Seite zum Brandenburger Tor Pflichtprogramm für jeden Berlin-Touri. Brandenburger Tor, Mauerlinie und Reichstag wurden von mir ebenfalls kurz besichtigt und im Bild festgehalten, bevor es dann mit einem lustigen Versteckspiel im Stelenfeld der Holocaust-Gedenkstätte weiter ging. Wer hätte gedacht, dass ein Mahnmal für eine der größten Massenvernichtungen der Menschheitsgeschichte so viel Spaß machen kann?! Zum Abschluss meiner Sightseeing-Tour ging es nochmal auf die Museumsinsel, die von der Spree umschlossen wird. Aus unerklärlichen Gründen verleitet mich ein innerer Trieb stets dazu ins Wasser zu spucken, wenn ich über eine Brücke laufe – so auch in Berlin. Die alte Dame, die verwundert vom vorbeifahrenden Ausflugsschiff hoch zur Brücke schaute, weil sie einen „dicken Tropfen“ von oben abbekommen hatte, tat mir dann zwar ein wenig leid, aber da war es eben schon zu spät. Den absoluten Höhepunkt meines Berlin-Aufenthalts stellte der abendliche Besuch im Admiralspalast dar, bei dem ich den „King of Berlin-Comedy“ Kurt Krömer live erleben durfte – der Typ ist der absolute Hammer, teilweise habe ich Tränen gelacht.

Vielleicht hat der ein oder andere von euch jetzt auch Lust bekommen Berlin mal außerhalb von Berghain, Watergate oder Bar 25 zu erkunden? Ich kann dafür eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, ebenso wie für die Kolumne im nächsten Heft an gleicher Stelle! Bis denne, euer Moe …