Ohje, nicht schon wieder der gleiche Mist! So oder so ähnlich haben sicher Millionen Deutsche gedacht und gefühlt, als Wuschelkopf Puyol die „Furja Roja“ am 7. Juli zum Sieg köpfte und damit das besiegelte, was für viele deutsche Fußball-Fans nach dem tollen Auftreten von Jogis Jungs in Südafrika fast undenkbar schien: Das Ende aller WM-Titelträume. Wie schon vor vier Jahren war es wieder das Aus im Halbfinale, dem dann noch ein schmeichelhafter dritter Platz als Schadensbegrenzung folgte, und noch viel schlimmer ist, dass die Spanier uns nun schon zum zweiten Mal in Folge (nach der EM 2008) einen möglichen Titel direkt vor der Nase wegschnappten. Aber da ich ja in der letzten Kolumne versprochen hatte das WM-Thema nur auszuweiten, wenn wir Weltmeister werden, will ich es an dieser Stelle auch dabei belassen und über ein anderes, erfreulicheres Sommerthema plaudern – OpenAir-Festivals.

Als langjähriger Festival-Besucher habe ich ja schon einiges erlebt und vieles davon auch an euch Corner-Fans weitergegeben wie beispielsweise die wichtigsten Verhaltensregeln auf HipHop-Festivals (MOE's Corner - Juli 2007). Gut zu beobachten sind bei solchen Veranstaltungen aber auch die teils gravierenden Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Festivalorganisation und -durchführung.

Los geht es schon mit der Unterkunft, welche bei Frauen perfekt ausgestaltet und nach Möglichkeit noch individuell dekoriert sein muss. Dass Blumen, Girlanden oder Neon-Stäbe bereits beim ersten kleinen Windstoß drei Zelte weiter an der Außenwand kleben, scheint da erstmal nicht zu interessieren. Wir Männer dagegen bauen entweder ein Zelt auf, welches einer Festung gleicht und wahrscheinlich auch einem Taifun Stand halten würde oder verzichten komplett auf eine gebaute Unterkunft. Ich für meinen Teil bin ein Vertreter der zweiten Kategorie, der sich so lange den geistesvernebelnden Festivalverzückungen hingibt bis ein nach hinten geklappter Autositz sich anfühlt wie ein deluxe Wasserbett. Selbst ein einfacher Campingstuhl oder auch nur ein Bodenteppich können ausreichen, um kurzzeitig Ruhe zu finden. Den Beweis habe ich beim letzten splash! live gesehen! Echt beeindruckend finde ich dagegen wie energisch die Mädels auch in den drei Tagen eines Festivals, die eigentlich zum kompletten geistig-körperlichen Abschuss freigegeben sind, immer noch ihren Beauty-Alltag einhalten. Aufstehen, duschen, Haare machen, frühstücken – das geht alles scheinbar automatisch. Während wir Männer schon ewig brauchen, um überhaupt gerade auf beiden Beinen zu stehen und uns danach nichts sehnlicher wünschen als ein Festival-Tütchen zu rollen oder das Konterbier zum Vorabend-Kater zu köpfen. Zu guter Letzt sei noch das Thema Hygiene und Toilette erwähnt, worum die Mädels uns Männer sicher gerade auf Festivals unendlich beneiden. Da frage ich mich jedes Mal wie es Frauen gelingt ihr Geschäft auf einem Dixi zu machen, welches bis unter den Deckelrand voll menschlicher Ausscheidungen ist, deren Geruch mir sofort die Tränen in die Augen treibt? Auf jeden Fall gebührt euch dafür mein größter Respekt! Wer das Geheimnis kennt, darf mir die Lösung gern per Social Network oder E-Mail übermitteln. Ich freue mich auf kreative Antworten jenseits des guten Geschmacks und wünsche euch viel Spaß bei euren diesjährigen Festival-Entgleisungen. Bleibt sauber und bis zur nächsten Ausgabe, euer Moe!