„Für viele Männer ist Auto fahren wie Sex: Die Frau sitzt teilnahmslos daneben und ruft 'nicht so schnell, nicht so schnell' “ (Harald Schmidt)
Neulich war ich mit Pascal bei Freunden grillen, wir schauten uns gemeinsam das Spiel Griechenland gegen Argentinien an, und zur besseren Völkerverständigung genossen wir den Abend bei Rumpsteak und Ouzo. Ein herrlicher Brauch!
Nach dem wir 2 ½ Flaschen des Anisgebräus geschafft hatten traten wir den Heimweg an, ich merkte schon wie die Leidenschaft in mir aufstieg. Die Leidenschaft blieb nicht allein, Schwindel gesellte sich zu ihr. Bevor die Wohnungstür dann endlich zu fiel, stellte ich mir schon vor wie sehr wir uns lüstern die Kleider vom Laibe reißen und uns lieben würden-genau wie das erste mal als er mit einer Mischung aus männlicher Bestimmtheit und zarten Berührungen über mich her viel.
Doch was man mir dann bot war umgangssprachlich die zerplatzte Seifenblase. Pascal war vollkommen mit sich und der Gier nach gutem Sex beschäftigt, so das mir nur die Rolle des Statisten zugestanden wurde. Nach dem er mich 2mal umpositioniert und sich selbst ausgetobt hatte, sackte er mit einem Ausruf der Erschöpfung zusammen. Das einzige was nun noch folgte war ein Schulterklopfer in Verbindung mit ‚man war das gut, Babe!’
Nach gefühlten 2 Sekunden Stille begann zum krönenden Abschluss ein kräftiges Schnarchgeräuch. Wachgehalten durch diese Musik des Schlafes stellte ich mir die Frage was da schief lief? Sollte das meine Zukunft sein? Sollte Harald Schmidt wirklich Recht behalten?
Statistisch gesehen erklimmen nur 33% der Frauen die Spitze des Berges, der Rest wartet im Basislager auf die Rückkehr des Partners. Ich wusste ja auf was ich mich beim Bergsteigen einlasse, aber warten bis der Partner zurückkehrt?
Manche Frauen entwickeln Strategien wie man schneller den Gipfel erreicht, ich würde mich über einen Ratgeber freuen der Mann schmerzlich eintrichtert das es hier nicht um den Schnellsten geht. Guter Sex funktioniert zwar auch ohne Höhepunkt, allerdings nur in Verbindung mit Gefühl. Bemühen ist das Zauberwort und die Erkenntnis dass man nun nicht mehr alleine ist. Rücksicht, und einfach mal die Zeit nehmen sich in die Situation des Partners zu versetzen, das würde schon helfen um Missverständnisse und solche Situationen zu vermeiden.