Who killed Marilyn?
- Genre
- Krimi, Komödie
- Regie
- Gérald Hustache-Mathieu
- Darsteller
- Jean-Paul Rouve, Sophie Quinton, Guillaume Gouix, Olivier Rabourdin, Clara Ponsot, Arsinée Khanjian, Eric Ruf, Lyès Salem, Joséphine de Meaux
- Produktion
- FR 2011, 106 Min., Koch Media
Bewertung
Thomas Treichel, Mar 20135 / 5 Sternen
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Déjà vu…, dies ur-französisch Wörtliche kann wahrlich für voll genommen werden. Warum soll hier kurz expliziert werden. Ein Schriftsteller, dem sich die Schrift entgegenstellt, fährt Heim, einer Verwandten Erbe anzutreten. Dies endet enttäuschend, der Tragik des Anlasses für eine Hinterlassung angemessen, tritt der Zufall an jenen Autor heran, in Person einer jungen, jedoch leider toten, Blonden, die mit Ähnlichkeit obiges, sprachlich frankophiles, Gefühl auslöst.
Denn Tatsache ist, die Schönheit der kleinen Dorfberühmtheit, als welche sie sich herausstellen wird, lässt die Sinne im Erinnern an einer anderen Frau hangen, mit dem warmen Gefühl der Erotisierung: Marilyn Monroe. Ein Zusammenhang, welchem sich der Titel verdankt, eine Reminiszenz an den amerikanischen Markt, vielleicht, oder ein Versuch die stets peinliche Umtitelung durch deutsche Translatoren zu vermeiden. Ein gewiss weises Walten. Doch die hier vorgefundene Film-Geschichte ist sich selbst genug, so dass zwar vergangenes Ereignen zitiert, aber damit nur eine Parallelität aufgemacht wird, die dem Film nicht die Alleinstellung raubt, den Machern Dank dafür.
Doch zurück zum Plot. Jene Erinnernde lag im schweizerisch-französischen Grenzgebiet im Schnee, scheinbar mit einer Überdosis an Tabletten, die noch ihre Hand verfroren hält. Es geht also mit Tragik an. Jener Schreibende nun, sucht seine Blockade vergebens zu überwinden und siehe - ihm fällt hier eine Geschichte in den Schoß und ermittelnd sucht er die Sensation, in der vermeintlichen Selbsttötung. Nicht zuviel verraten: Er wird solche finden.
Dabei wird in Rückblenden die Schöne wieder lebendig, wie in „American Beauty“ spricht die Tote zum Zusehenden, wie in „Das Parfum“ wartet der Held mit einem „Supersinn“ auf, hört die Flöhe husten und, viel wichtiger, wie im wahren Leben der M. M., wird auf der zweiten Ebene der Handlung immer deutlicher, wie aus einer echten Frau, mehr und mehr ein Abziehbild wird, eine Trophäe, ein Ding der Betrachtung, ein Zu-Besitzendes, ideal das Ego des Mannes erhebend zu bedienen. Machos und Chauvinisten zum Nachdenken, Feministinnen und Gender-Forschern zur Bestätigung der Wichtigkeit ihres Tuns, so dieses sich nicht in dem, jeder Kampfeszone immanenten, Kollateralen erschöpft. Ein so subtiler und zeitlich wie thematisch passend sich hebender Zeigefinger ward selten geschaut.
Fazit
Der Rezensent möchte es kurz machen: Ein großartiges Filmchen, dies. Er macht Spaß, weil der Humor zurückgenommen, aber dennoch im Spiel vielfältig ist, und also die Aspekte des gepflegten Krimis nicht unter einem Berg von Albernheit und Zoten vergräbt. Diese nun wiederum sind von Spannung gekennzeichnet, zahlreich die Indizien, wie auch die Verdächtigen und ein klug gebautes Enden gibt es noch obendrauf. Der Soundtrack wird hier übrigens, durch den Rezensenten, zur Wahl des Besten in 2012 vorgeschlagen, ob er diese Krone auch wirklich verdient, darf freilich jeder sehend Hörende selber beurteilen. Um dies nun natürlich leisten zu können, sollte sich Selbiger den Film besorgen, wovon, zugegeben, diese Rezension den Leser zu überzeugen suchte. Ansehen!
Details - DVD
- Bild
- 2,35:1
- Ton
- Deutsch/Französisch Dolby Digital 5.1
- Extras
- Making Of, Original Kinotrailer