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Zombie Nation - Interview

Titelmotiv -

Der Münchner Technolectroprotagonist John Starlight aka Splank!, besser bekannt unter seinem Live-Pseudonym Zombie Nation, schuf um die Jahrtausendwende den Welthit „Kernkraft 400“ und manifestierte im Jahr 2000 den Hype um diesen wahnwitzigen Zombie-Sound, der sich bei jedem Auftritt auf Grundsubstanzen verlässt und trotzdem abermals neue erfindet. Hier trifft Techno auf Electro, Wave, Pop, Porno, Trash und Clash, immer live, immer anders. Zusammen mit Tiga produzierte er den Song "Lower State Of Consciousness". Der Track schlug weltweit in den Clubs wie eine Bombe ein und katapultierte sich unter anderem von 0 auf Platz 1 in Cool Cuts Charts. Justice erklärten sich spontan bereit einen Remix anzufertigen, was noch einmal für zusätzlichen Wirbel sorgte. Zurzeit arbeitet Splank! im Studio an den Songs für das nächste Album welches für Anfang 2009 geplant ist und hat uns ein aufschlussreiches Interview gegeben.

Als Zombie Nation bist du immer "live" unterwegs, an den Turntables als John Starlight, worin liegen die unterschiede?
Ich wollte das so trennen, denn ich kann nicht zwei total unterschiedliche Live- Shows vorbereiten. Ich lege auch gerne auf, und die Mischung macht’s. Der Plan ist jetzt auch schon wieder geändert worden: als John Starlight trete ich gar nicht mehr auf, sondern mache ausschließlich Zombie Nation live- und Zombie Nation DJ Sets.

Seit 1998 produzierst Du sehr erfolgreich unter den Pseudonymen Zombie Nation, John Starlight und zusammen mit Tiga als ZZT. Erzähl uns einmal vom Produktionsalltag unter sovielen Alter Egos, wo sind unterschiede, wie entstehen die Tracks?
Eigentlich fange ich einfach an in meinem Studio zu schrauben, und je nach Laune entsteht dann daraus ein Zombie- oder Starlight Song. Alltag oder Routine gibt’s da eigentlich keine, denn ich versuche immer den nächsten Song anders anzugehen als den letzten. Da verwende ich grundsätzlich andere Sounds, andere Aufnahmetechniken usw. Das ist zwar etwas umständlich, aber das Experimentieren macht am meisten Spaß.

ZZT - Du und Tiga - wie läuft das ab im Studio bzw. gibt’s da ein gemeinsames Studio?
Wir haben bis jetzt immer in meinem Studio in München gearbeitet wenn er in Europa unterwegs war. Und das war optimal. Wir hatten immer einen begrenzten Zeitraum von ca. 2-3 Tagen, da muss man schon effektiv arbeiten wenn am Ende was rauskommen soll. Man muss sich ja locker machen, unter Druck oder Stress kann man eigentlich keine guten Ideen entwickeln. Also das ist die eigentliche Herausforderung bei der Sache.

Bekommt man nicht manchmal beim produzieren einen Overkill? Neben der Produktion des neuen Albums erschien am 22.Okt auch eine neue ZZT Produktion und bald auch die Single "Forza" von Zombie Nation, ist das nicht oft ein bisschen viel?
Das fällt nur alles etwas zusammen, ich habe ja nicht jeden Monat so einen Output. Die Sachen sind im Laufe des letzten Jahres entstanden. Erstaunlicherweise verbringe ich immer noch mehr Zeit im Office mit Organisations-Kram was viel unangenehmer ist. Das kommt halt davon wenn man sein eigenes Label betreibt und alles selber machen will. Aber deswegen ist jede Stunde im Studio für mich wie Wellness.

Neues Album 2009, was kann man erwarten?
Ich habe die letzten 2 Monate keine Shows gespielt um mich voll auf das Album konzentrieren zu können. Die Sachen sind so in den letzten 2 Jahren entstanden, und ich habe sie jetzt zum Schluss noch mal bearbeitet und gemischt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, ich würde es als tanzbares Gesamtkunstwerk umschreiben – auch wenn Eigenlob stinkt, ich bin einfach sehr zufrieden.

Apropos neu! Wie hängt dir eigentlich noch das Thema "Kernkraft400" nach?
Im Prinzip lebe ich ganz gut damit. Es ist halt mit viel Arbeit verbunden, denn es kommt immer noch alle 5 Minuten einer drauf den tausendsten miserablen Remix veröffentlichen zu wollen, den wir dann wieder aus der digitalen Welt verbannen müssen. Da geht’s nicht um Hobby DJs, sondern um Leute die einfach ein bisschen Geld mit Schrott verdienen wollen.

In den 90er hast Du ja noch selbst Parties geschmissen und vergessene Orte für eine Nacht ins Leben zurückgeholt (sog. Off-Locations). Wenn Du heute bei einem Gig eine Location betrittst, schaust Du sie Dir genauer an?
Sicher, ich scanne das genau ab. Mir gefallen alte Fabriken immer noch am besten. Oftmals trifft man aber auch auf relativ ideenlose Clubs. Wichtig ist im Endeffekt dass die Leute die kommen gut drauf sind. Das geht meistens alles Hand in Hand. Ist der Veranstalter mit Herz und Seele dabei, dann hat er eine gute Crowd, und die Künstler kommen auch gerne immer wieder vorbei, und alle sind happy.

Text & Interview: Florian Goldschmidt

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