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Paul van Dyk - In 24 Stunden um die Welt - Interview

Titelmotiv -

Wenn die Sommersaison auf der Balearenpartyinsel Ibiza zuende ist, kehren viele Deutsche Künstler wieder zurück nach Deutschland. Für Paul van Dyk geht es dann erst richtig los. Paul spielte im letzen Jahr 118 Gigs in über 100 Städten weltweit, flog 16 Mal um die Erde, soviel wie ein Pilot maximal fliegen darf im Jahr. Dazwischen gibt es vielseitige Arbeiten um seine Marke Vandit und sein Privatleben mit Frau Natascha. Vor dem Abflug nach Cardiff hat sich Paul noch kurz unseren Fragen gestellt.

Hallo Paul. Vielen Dank, dass du kurz die Zeit findest. Wie kommst du am 28.02. nach Dresden? Mit dem Flieger? Ich habe gelesen, dass du da schon den einen oder anderen Horrortrip hinter dir hast!?
Nach Dresden fahre ich mit dem Auto. Aber meistens bin ich mit dem Flugzeug unterwegs, das stimmt. Das kann manchmal sehr stressig sein, aber da ich ein super Team habe, ist normalerweise alles sehr gut organisiert.

Bis in deinen Geburtstort Eisenhüttenstadt sind es ca. 200 km. Wäre doch mal die Möglichkeit einen Abstecher zu machen, oder?
Das wird aus Zeitgründen an diesem Wochenende leider nicht klappen, aber ich hatte schon oft die Gelegenheit nach Eisenhüttenstadt zu fahren.

Wie gehst du deinen Gig an? Hast du schon was vorbereitet und gibt es Kostproben aus neuen 2009er Veröffentlichungen?
Ich habe eine klare Vorstellung von dem Sound, den ich spielen werde. Aber was genau es beim Gig zu hören gibt, hängt auch immer mit der Interaktion der Leute vor Ort ab. Auf jeden Fall werden auch Titel dabei sein, die 2009 von mir oder einem anderen VANDIT Artist erscheinen werden.

In deinem Terminkalender sieht man zwischen den zahlreichen weltweiten Gigs immer wieder Wochenenden die extra für Studioarbeiten freigehalten werden? Woran arbeitest du gerade? Darfst du es verraten?
Ich kann nur soviel sagen: Ich arbeite an neuer Musik.

Nach der Trennung von MFS 1999 wurde Vandit gegründet, mit dem Motto und Leitfaden „no art without artists“. Wie hat sich das Label und die Künstlerschmiede in den Jahren entwickelt und in wieweit bist du in die Geschehnisse rund um Vandit involviert? Geht alles über deinen Tisch?
VANDIT liegt mir wirklich sehr am Herzen. Als wir das Label vor 10 Jahren gegründet haben, war unser Hauptanliegen, jungen Talenten der elektronischen Musik eine Plattform zu geben, um sich präsentieren und weiterentwickeln zu können. Und der Erfolg unserer Künstler gibt uns Recht. Wir sind ein Team, in dem Entscheidungen gemeinsam getroffen werden und ich bin ein Teil davon.

Wenn ich einen ausgebildeten Systemgastronomen sprichwörtlich zu einem Suppenkoch degradiere, ist es wahrscheinlich ähnlich, wie wenn ich Paul van Dyk als reinen Trancer bezeichne, schließlich ist deine Bandbreite an Unterhaltungsmusik weitaus größer, richtig?
Es ist elektronische Musik, die ich mache. Und ich finde es sehr spannend, Musik aus den verschiedenen Genres, die es dabei gibt, neu und kreativ zu verbinden.

Mit Auszeichnungen wie dem „Trance Award“, dem „Dance Music Award“, dem „International Dance Award“ oder der Nominierung für den „Grammy Award“ hast du ja fast alles gewonnen. Was fehlt noch in deiner „Hall of Fame“?
Auszeichnungen und Preise sind immer eine tolle Sache und auch eine große Ehre, aber sie können immer nur Ergebnis und nicht Ziel meiner Arbeit sein, daher habe ich keine solche Liste.

Neben deinen Tätigkeiten als Deejay, Producer, Label-Head & Radiomoderator hast Du natürlich auch noch ein Privatleben mit deiner Frau Natascha. Findet Ihr in dem ganzen Trubel noch genügend Zeit für Euch?
Ja, wir finden diese Zeit, denn wir teilen die Leidenschaft für Musik und dem, was wir damit verbinden.

Text & Interview: Nico Walther

related link: www.paulvandyk.com