Stimmung und Konfetti, es gibt Grund zum Feiern! Nein, nicht weil Dieter Bohlen endlich mal einen kompetenten Jury-Kommentar bei DSDS abgegeben hat, als er eine Kandidatin als Bitch proklamierte, sondern weil ihr gerade die 24. Ausgabe von MOE’s Corner lest. Ja richtig, im Juni-Heft 2007 sinnierte ich erstmalig im Szene-Guide eures Vertrauens über Sinn und Unsinn der vorangegangenen vier Wochen. Da ich bisher von unserem alt-ehrwürdigen Chefredakteur noch kein Schreibverbot bekommen habe, hat sich diese, immer streng subjektive Kolumne zu einem Aushängeschild des beliebtesten Edutainment-Heftes im mitteldeutschen Raum gemausert und ein Ende scheint auf längere Zeit nicht in Sicht.

In diesem Sinne und aufgrund der Tatsache, dass der April keine weltbewegenden Neuigkeiten und Entwicklungen gebracht hat, ist es endlich mal an der Zeit lange Vergessenes Revue passieren zu lassen … Angefangen hat alles im Frühjahr 2007, als langjähriger VIBE-Mitarbeiter hatte ich mich, hingebungsvoll wie immer, dazu entschlossen auch mein Hochschulpraktikum beim Heft meines Vertrauens zu absolvieren. Nachdem meine Hände vom Büroabwasch schon ganz schrumpelig waren, ich vom ständigen Suff-Einkauf für den Chef schon eitrige Blasen an den Füßen hatte und meine Nachbarn mich für einen Hausierer hielten, weil ich nach mehreren Wochen Nonstop-Arbeit beim Aufschließen meiner Wohnungstür vor Erschöpfung eingeschlafen war, schien es mir an der Zeit endlich mal etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Da gerade keiner in der Redaktion Bock hatte einen seitenfüllenden Artikel zu schreiben, sah ich meine Chance gekommen und nutzte die letzte Seite im Heft, wo man mich heute noch lesen kann, um mir erwähnenswerte Geschehnisse des letzten Monats (damals Mai 2007) von der geschundenen Seele zu schreiben. Und ja, ich fühlte mich gut dabei! So gut, dass ich bei der folgenden Redaktionssitzung mit einer emotional überschwänglichen Rede mein Konzept an Mann und Frau brachte. Als ich die Rede mit den Worten: „Yes, we can!“ beendete war MOE’s Corner geboren! Es schien mir als könne man mit Charisma, einer guten Rede und den magischen drei Worten am Ende weit mehr als nur eine Kolumne aus dem Boden stampfen, vielleicht sogar Präsident werden?!

Kurze Zeit darauf merkte ich, in einem Anfall nüchterner Selbsteinschätzung, dass die erste Kolumne richtig scheiße war. Das machte aber nix mehr, denn sie war bereits gedruckt, damit eine Basis geschaffen und aller Anfang ist bekanntlich schwer. Zum Glück gab es nicht nur vernichtendes Feedback, sodass die Kolumne auch in den folgenden Monaten ihren Platz fand. Kombiniert mit kompetenteren, szenerelevanten Inhalten und dem passenden Bild zu jedem Text entpuppte sich das Ganze bald als ein sprudelnder Quell feingeistigen Humors und fand Monat für Monat neue Anhänger. Investigativer Journalismus, zum Beispiel über die „Grundregeln des HipHop“ oder „Emos – Merkmale und Folgen für die Umwelt“, wurde zum Markenzeichen, aber auch Sport, Politik und Szenetalk werden Monat für Monat ausgewertet. Nun ist es an mir „Danke“ zu sagen, an euch Leser und das Vertrauen meines Chefs in mein kolumnistisches „Können“! Auf das es noch lange so weitergeht, betrinke ich mich jetzt hemmungslos … Prost, euer Moe!