So ihr Lappen =) … seid ihr alle gut ins neue Jahr gerutscht? Ich hoffe doch und schicke an dieser Stelle traditionell meine Glückwünsche für 2010 an alle MOE’s Corner-Leser! Auf das die nächsten zwölf Monate für euch erfolgreich verlaufen und ihr von Rückschlägen jeglicher Art verschont bleibt. Laut den Aussagen meiner Kristallkugel sollte dies im Großen und Ganzen auch für alle klappen.
Nachdem der offizielle Teil nun abgeschlossen ist, starten wir thematisch ins neue Jahr, denn der Veranstaltungskalender im Januar hat einen Termin, der für reichlich Gesprächsstoff in der Szene sorgt: Am 09. Januar findet nun schon zum zweiten Mal die Gedenkparty zu Ehren des verstorbenen DJs Christian Wolf statt, natürlich mit einer Art Benefiz-Charakter, wobei die Einnahmen einem vom Veranstalter frei definierten Zweck zu Gute kommen sollen. Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass ein Gedenken auch in einer aufgelockerten Atmosphäre stattfinden kann, allerdings haftet einer so groß angelegten Party, wie sie hier stattfindet, immer der fade Beigeschmack der Geldmacherei an. Beispiele gefällig: Auf der einen Seite wird die Veranstaltung weitläufig beworben, die Gäste werden am Einlass und der Bar zur Kasse gebeten und das Line-Up ist darauf ausgelegt ein breites Massenpublikum anzusprechen. Auf der anderen Seite werden aber Künstler nicht offiziell gebucht, sondern seitens der Veranstalter um eine Teilnahme gebeten. Und wer einem alten Freund respektvoll die Ehre erweist, wird sich das nicht bezahlen lassen, logisch oder?! Man muss nun keine Leuchte in Mathe sein (erst recht nicht nachdem sich die Party im Vorjahr sehr großer Beliebtheit erfreute), um zu erkennen, dass hier mit einem geringen kalkulierbaren Aufwand ein ordentlicher Ertrag geschaffen wird. An dieser Stelle wird es kritisch, denn mit dem Tod eines alten Freundes Geld zu verdienen, ist überaus makaber. Die Veranstalter widerlegen solche Vermutungen damit, dass die Einnahmen der Grabpflege und der Familie des Verstorbenen zukommen sollen. Allerdings ist von der versprochenen Vinyl-Pressung mit den Mitteln aus den Partyeinnahmen von 2009 weit und breit nichts zu sehen, stattdessen will man die Gelder auch damals in die Grabpflege investiert haben?!
Ich bin einfach nur gespannt wie sich die ganze Geschichte weiterentwickelt, ob ein kühler Kopf des Veranstalter-Teams irgendwann mal die moralische Reißleine zieht (das Gedenken anders aufgezogen wird) oder ob die ganze Sache in den nächsten Jahren weiter gehyped wird. Obwohl mir der erste Fall sinnvoller erscheint, habe ich zum zweiten Fall auch nochmal meine prophezeiende Kristallkugel um Rat gefragt, die mir folgende Möglichkeiten in Aussicht gestellt hat: 1. In naher Zukunft wird es eine „Wolfie R.I.P.“-Tour geben, damit auch all die Freunde gedenken können, die zu weit von Leipzig wegwohnen! 2. Der Erfolg der Tour führt dazu, dass zu Ehren des Verstorbenen ein neuer Tanztempel gebaut wird, er wird „Wolfsschanze“ heißen und das neue deutsche Party-Hauptquartier =). Ich hoffe vor allem die Veranstalter verstehen den Zynismus in meinen Aussagen und machen sich daraufhin mal Gedanken über das, was sie da eigentlich tun! Echt peinlich ist zudem auch der Fakt, dass in einer Infomail von den Veranstaltern zu lesen war, dass sich Wolfies Todestag im Januar jährt. Eigentlich ist aber sein Geburtstag im Januar und wahre Freunde sollten so etwas doch wissen, oder?!