Als 2006 der Leipziger Marcapasos aus dem Sputnik Lounge Battle als Sieger hervorging und das Turntabledays Festival eröffnete ging es richtig los. Immer seinen dritten Player mit im Gepäck, passen sich Alexander Franke`s Sets der Laune des Publikums an. Dadurch begeistert er die Feiermeute immer wieder aufs neue - vielleicht auch, weil er schon früh von Musik abhängig war und als Kind nie ohne „Gute Nacht Musik“ einschlafen konnte. Nach unzähligen Auftritten und seinen ersten beiden offiziellen Releases feiert Marcapasos seinen B-Day und wurde prompt zu uns zum Interview gebeten.
Hallo Alex. Dein Künstlername klingt leicht südländisch. Was hat es damit auf sich und wer kam auf dieses klangvolle Pseudonym?
Eigentlich wollte ich damals ein ganz andere Musikrichtung einschlagen, ich fand Latin und Tribal House ganz cool und wollte den ganzen auch den passenden Namen geben. Ich hatte 2 Wörterbücher zufällig herumliegen: Italienisch und Spanisch. Also stöberte ich nach gut klingenden Wörtern, bis ein Freund sagte: Marcapasos! Das klingt fett!
2009 hast du deine erste offizielle Single „I know“ herausgebracht. Mit dem Abstand von 1 Jahr betrachtet: warst du zufrieden mit der Resonanz und der Produktion an sich?
Die Resonanz ist bis heute nicht schlecht bzw. bin ich erstaunt das ich vor ein paar Wochen bei djtunes.com auf Platz 1 mit der Nummer war und auch unter den Top 100 Artist auf der 1 stand! Das sagt mir, dass die Nummer immer noch ganz gut funktioniert.
Im Frühjahr 2010 kam die Folge-Release „Music“, diesmal auf Expulsion Records. Wie bist du an den Label Owner Jörg Lachmann geraten?
Als die Music fertig war hab ich mich gleich ran gesetzt und nach einen Label gesucht was auch im größten Online Store Beatport vertreten ist. Diese Aktion war dann doch nicht so einfach wie ich dachte, ich hab dann beim Herrn Markus Lange (Danke nochmals!) um Hilfe gebeten, er hat durch seine Erfahrungen viele Kontakte knüpfen können. Am Ende fand Expulsion Records den Track super und wollte den releasen.
Die Vocals auf „Music“ klingen sehr eindringlich und weich. Wer versteckt sich dahinter?
Patricia Sonntag alias Zita! Vielleicht auch noch bekannt als sie früher mit DJ Plasma unterwegs war.
Jetzt machst du auch noch einen Remix für den Briten Kevin Rowe, einen der talentiertesten Songwriter und Klavier-Virtuosen des Landes. Wie ist der Piano-Künstler auf dich aufmerksam geworden?
Ich bin auf ihn aufmerksam geworden. Bei youtube kann man bekanntlich den ganzen Tag verbringen und durch viele Klicks bin ich auf Kevin Rowe gestoßen! Ich finde die Songs und vor allem die Stimme vom Kevin gut, deshalb dachte ich mir, ich schreib dem Kevin direkt eine Mail und frage ob ich ein Remix machen kann. Mit dabei die Links zu meinen bisherigen Produktionen, ich brauchte nicht lange zu warten und schon hatte ich alles was ich brauchte.
Die Single „Sleeping with an Angel“ von Kevin Rowe ist eine sehr ruhige Klaviernummer. Wie wird der Remix klingen?
Der Wunsch vom Kevin war eine kommerzielle Version von „Sleeping With An Angel“ zu machen, diesen Wunsch bin ich weitgehend entgegen gekommen und habe - wie ich finde - eine Prime Time Nummer produziert. Man kann sagen, dass der Track an „Wherever“ von Hoxton Whores angelehnt ist. Wer diesen Track mag, der findet auch mein Remix gut :-)
Mittlerweile erlebt man Marcapasos immer öfter live. Wie unterscheidet sich dein Live-Set vom DJ-Set und mit welchen Geräten spielst du?
Bei meinen Live Sets versuche ich fast nur meine eigene Produktionen zu spielen! Natürlich live arrangiert. Beim DJ Set spiele ich zwar auch meinen eigenen Songs aber überwiegend Songs von anderen Künstlern. Wenn ich live musiziere benutze ich Ableton Live 8, diverse VST Plugins und einen Midi Controller für die Performance. Demnächst möchte ich aber den nächsten Schritt wagen :) Ich möchte mit meiner Gitarre das Live-Set aufwerten. Dafür übe ich schon fleißig Woche für Woche. Vorbild für das Vorhaben ist James Yuill :) Ein Klasse Live Künstler.
Du spielst mittlerweile alle Festivals und in sämtlichen Clubs im Osten. Was sind deine Favoriten?
Natürlich die Festivals an sich, egal welches. Jedes Festival hat seinen Charakter und ist gut auf seine Art und Weiße. Zum Thema Club...Ziehwerk, Ega Box, Plan B, MLK Blankenburg, Wind Zwönitz, Alte Großküche, Cult... ach da gibt es so viele wo ich immer wieder gern bin! Ich kann nicht alle aufzählen :-) Wenn die Leute gut feiern dann ist jeder Club gut!
Ende Mai feierst du deinen Geburtstag in der Großküche in Grimma. Was dürfen wir erwarten?
Natürlich eine großartige Party! Als Headliner gibt es die Acidkids, Duo Deluxe und Bastian W... Schaut einfach weiter hinten ins Heft, da steht alles :)
Interview: Nico Walther