Für das Essen der Engländer interessieren wir Deutschen uns normalerweise nicht die Bohne. Die Herrschaften aus dem Königreich gelten nicht eben als Feinschmecker – oder kennen Sie in Ihrer Stadt ein gutes englisches Restaurant? Nur wenn es ums Frühstück geht, teilt sich die Welt in Continental und Englisch. Und zu Letzterem gehören Heinz Baked Beans wie der Tower zu London. Mit verbesserter Rezeptur und neuem Design der Dose startet die Marke jetzt in Deutschland durch. Bald sollen Heinz Baked Beans auch hierzulande so begehrt und berühmt sein wie in England, wo sie ihren Siegeszug 1886 antraten.

Es war der elitäre Departmentstore Fortnum & Mason in der Piccadilly Street von London, der die seit 1869 in den USA hergestellten Dosen aus Amerika einführte und an die feine Gesellschaft in London verkaufte. Das Kaufhaus war bereits 1707 von William Fortnum gegründet worden, der zuvor Diener am Hofe von Queen Anne war und später für das Setzen kulinarischer Trends berühmt wurde. Nachdem das Unternehmen 1851 die Snack-Spezialität „Scotch Eggs“ vorstellte, trumpfte der königliche Hoflieferant 1886 mit den Baked Beans ganz groß auf. In England ist seitdem ein echter Kult um die Baked Beans entstanden.

Die weißen Bohnen mit Tomatensauce, die im Ofen gebacken werden, sind zum festen Bestandteil des englischen Frühstücks geworden. Das „Full English Breakfast“ besteht aus gebratenem Frühstücksspeck, Spiegeleiern, Würstchen, gegrillten Tomaten und Champignons, „Hash Browns“ (geriebene und gebratene Kartoffeln) und den besagten „Baked Beans“. Alles wird zusammen auf einem Teller serviert und dazu Toast, schwarzer Tea und Fruchtsaft gereicht.

Das preisverdächtig klassische Design der Dose und nicht zuletzt die Werbekampagne „Beanz Meanz Heinz“ ließen das Produkt in England zum absoluten Kult werden. Witzige Werbespots mit dem berühmten „Heinz twinkle in the eye“ prägten ganze Generationen derart, das selbst das englische Comedy TV-Format „The Goodies“ auf BBC 2 sich in den 70ern regelmassig den Spots der Marke annahm.

Mittlerweile sind Heinz Baked Beans aus dem Leben der Engländer sowenig wegzudenken wie der Austin Mini. Denn sie wurden sogar schon besungen. Die britische Rockgruppe „The Who“ widmete den Bohnen auf ihrem dritten Album „The Who Sell Out“ den zweiten Song mit dem Titel „Heinz Baked Beans“. Für das CD-Cover ließ sich Sänger Roger Daltrey sogar in einer Badewanne voller Baked Beans ablichten und sang „What’s For Tea?“