Das Prickeln in einer Beziehung verfliegt meist so zügig wie das, des alkoholischen Blubberwassers, wenn es erst einmal im Bauchnabel Platz gefunden hat. Ohne die Zugabe der notwendigen Erotik und Geschicklichkeit wird dieser Klassiker ohnehin zum Reinfall. Sektgetränkte Bettlaken und der zarte Duft von Schnapsdrossel sind genau so erotisch wie offene Zahnpastatuben und die Diskussion über die Notwendigkeit von ausschweifenden Männerabenden. Diese beziehungsspezifischen Diskussionen vermögen ein Feuer zu entfachen, dessen Glut seltener in der leidenschaftlichen und körperlichen Vereinigung zweier Individuen zum abglimmen kommt, als das es mit einem lauten Zischen einfach gelöscht wird.
Und überhaupt, was macht eine Beziehung zur Beziehung? Laut Duden geht es um Die Verbindung, den Kontakt zwischen einzelnen oder Gruppen auf allen möglichen Ebenen. Politisch, kulturell oder eben sexuell!
Ich habe mich auf eine solche mit Pascal eingelassen und dennoch ist mir heute schleierhaft warum sich Frau mit etwas zufrieden gibt was Sie im eigentlichen Sinne noch nicht einmal glücklich machen kann. Betrachtet man das Geschlecht Mann und Frau differenziert, muss man feststellen, dass zwischen Lebensplänen und Prioritäten meist Welten oder ganze Sonnensysteme liegen. Dennoch lässt man sich darauf ein und nimmt gerne die Gefahr in Kauf, vom schwarzen Loch verschluckt zu werden.
Die heutige Zeit macht Liebe zum Geschäft und nimmt ihr damit eine Menge des magischen Zaubers. 70% aller One Night Stands oder flüchtigen Bekanntschaften resultieren aus Internetbekanntschaften. „Ehrlichere“ Bekanntschaften schlagen dann mit fettem Minus auf dem Kontoauszug zu Buche. Dafür werde ich auch - höflicher Weise - darauf hin gewiesen, das meine Chancen mit Profilbild im Lebenslauf um 67% steigen! Dumm nur, wenn dann allein der Anreiseweg zum Auserwählten 150 Euro kostet.
Man gaukelt sich vor jemand zu sein der man nicht ist, sucht sich wohlklingende Eigenschaften und aufregende Hobbys und hat diese Schauspielerei nach 2 Monaten Dauerbeziehung so satt wie diese ständigen ‚du fehlst mir’-SMS. Verglichen mit einem Fussballspiel ist Liebe ein Ding zwischen 1. und 2. Halbzeit- auch wenn man denkt das man das Spiel verliert, weil man im Rückstand steht, kann man das Blatt noch bis zur 90 Minute plus Verlängerung wenden! Und wenn mir das ganze mit Pascal gefällt kann ich variabel die Verlängerung bestimmen.
Abschließend noch einmal zu der Sache mit dem Glück. Kann ich von jemandem verlangen mich glücklich zu machen wenn ich es selbst nicht bin?