FIFA 11
- Genre
- Sport, Fußball
- Plattform
- PS 3, Xbox 360, PC, Wii, Nintendo DS, PS 2, PSP
- Publisher
- Electronic Arts
Bewertung
Michael Möbius, Dec 20105 / 5 Sternen
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Ungeduldig haben alle "FIFA 10"-Fans auf den Nachkömmling des beliebtesten Fussball-Games neben PES gefreut. Und das Warten hat sich wirklich gelohnt. Was in der 2010er Version schon fast perfekt wirkte und in allen Altersklassen für lange Zockernächte gesorgt hat, wurde nun noch verfeinert. Wieder kommt EA - im Gegensatz zum großen Kontrahenten Konami – mit allen Lizenzen der Profivereine und Spieler. Über 30 Liegen, 500 Teams und 15.000 Spieler warten auf euch.
Die Jungs von EA haben am Herzstück des Spiels entscheidend gearbeitet und die Bewegungen im Spiel deutlich realistischer gemacht. Beim ersten Test werden viele FIFA-User verwirrt sein, dass der Ball nicht mehr, wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen von Spieler zu Spieler schnippst und die Fehlpassquote deutlich höher ist, als noch in der alten Version. Das ist natürlich eine Sache der Gewohnheit und der Übung. Häufig ist nun die Qualität von Pass, Flanke oder Schuss abhängig von der Persönlichkeit des Spielers. So gelingt ein Steilpass aus einer bedrängten Situation mit einem Michael Ballack besser, wie mit einem Ersatzspieler einer beliebigen Zweitligamannschaft. Insgesamt bewegen sich Spieler und Schiedsrichter wesentlich realistischer übers Feld, der Ball rollt, wie er auf einem Rasen nun mal zu rollen hat. EA nennt das Personality+ und verleiht allen Spielern einen realistischen Charakter, lässt Kicker grobmotorischer oder filigraner wirken und laufen, lässt sie im Zweikampf ungeschickt oder raffiniert agieren und zeigt Konditionsschwächen oder Leistungssteigerungen besser auf. Da FIFA mit der Veröffentlichung wieder geschickt gezögert hat, wurden aktuelle Transfers noch berücksichtigt; Özil kickt bei Real, Diego in Wolfsburg und Huntelaar bei den Königsblauen.
Den Managermodus hat man kurzum in Karrieremodus unbenannt und bietet dem Zocker nun die Möglichkeit in eine 15-jährige Karriere als Spieler, Spielertrainer oder Manager zu starten. Die Mitteilungen vom Vorstand oder dem Vereinsarzt werden nun in einem Mailprogramm dargestellt, News, Spielstände und Tabellen kommen als eine Art Onlinezeitung daher. Alles wirkt sehr aufgeräumt, lediglich die Transferperioden verlangen vom User etwas Geduld, da jeder Tag eine neue Meldung bereit hält und von dir bearbeitet werden will. So ziehen sich die Spieltage etwas in die Länge. Zwischenstände und Statistiken während des Spieles versprühen einen netten Live-Charakter.
Neu bei "FIFA 11" ist der "Be a Goalkeeper"-Modus, der es ermöglicht, Spiele, Saisons und ganze Karrieren aus der Sichtweise eines Torhüters zu erleben. Hier kann man erleben, dass es nicht nur kickt, wenn man vorne die Bälle einnetzt, sondern auch hinten in der Nachspielzeit das Leder aus dem Winkel fischt und der Mannschaft den Sieg rettet. Neu ist ebenfalls sich nach einem Spiel die stichpunktartig aufgeführten Höhepunkte noch einmal anzuschauen. Als Download steht nun der Ultimate-Team-Modus zur Verfügung, in dem ihr euch einfach euer Traumteam zusammenstellt und bei Echtzeit-Auktionen Spieler kaufen oder verkaufen könnt. Auch die FIFA-Mediathek bietet euch jetzt die Möglichkeit eure Sonntagsschüsse oder kuriosen Spielszenen aufzunehmen und ins Netz - für alle Fans sichtbar - zu stellen.
Bleiben nur noch die Kommentatoren zu erwähnen, die mal wieder ausgetauscht wurden. In der deutschen Version kommentieren nun DSF-Plaudertasche Frank Buschmann und der ehemalige WDR-Sportreporter Manni Breuckmann, der eigentlich seit 2008 in Altersteilzeit ist. Hier hat es ihn scheinbar noch mal gejuckt und der Spieler erlebt einen Mix aus Kommentaren, Witz und Nerv. Beide Stimmen sind Geschmackssache.
Als Fazit bleibt: "FIFA 11" hat dank verbessertem Realismus im Spielerverhalten und dem einen oder anderen neuen Special auch diesmal wieder die Nase vorm Dauerkonkurrenten "PES 11". Der Spaßfaktor ist erneut hoch. ( Nico Walther)