Diese Ausgabe gilt als Geburtstagsgruß, denn der Klassiker unter den Kleidungsstücken wird 85! Das habe ich glatt weg als Anlass genommen um zu schauen ob es noch immer den Charme und die Erotik hat, wie eh und je.

Reingehüpft in den neu erworbenen Fummel und ab ging es zur Geburtstagsparty! Ich kannte dort zwar nur das Geburtstagskind, doch einen besseren Ort um meinen Trumpf „Schwarzes Kleid mit viel Dekolleté“ auszuspielen, gab es nicht. Vor Ort traf ich eine fröhliche, ausgelassene Gesellschaft, die von „durchgestylt“ bis „alternativ“ wirklich alles bot. In solchen Situationen hasse ich es eigentlich alleine auf Festivitäten aufzuschlagen, denn gerade das abchecken der Leute bringt das Herz-Läster-System erst so richtig in Schwung. Gleichzeitig steigt auch die Flirtstimmung und das wunderbare Gefühl das man genau den Mann bekommt den man sich für diesen Abend ausgesucht hat.

Um mich in Hochform zu bringen ließ ich ein Gläschen eiskalten Prosecco in mich hinein prickeln und merkte wie sich ein Gefühl von Zufriedenheit in mir ausbreitete. Gestärkt mischte ich mich unters Partyvolk, versprühte meinen Charme und es sollte nicht lange dauern ergaben sich reichlich interessante Gespräche. So unterhielt ich mich mit Marc, Informationstechniker, flirtete heftig mit Momo einem breakdancenden Jurastudenten und Laura, einer bildhübschen Ergotherapeutin die auf mich zu kam, bezüglich meines Outfits mit dem Satz „du siehst so hübsch aus, ich könnte das nie tragen!“ Komplimente von Frauen sollten differenziert zu denen des anderen Geschlechtes bewertet werden, sofern in ihm nicht auch etwas mehr Frau steckt. Gestärkt von den netten Worten ließ ich mich auf ein „Warum?“ ein, denn ihre Optik ließ weit aus mehr zu als „Lieschen Müller“. Ich wurde Zeuge einer Erzählung in der Lebensgefährten Bekleidungsregeln aufstellen und wie Eifersucht verunsichern kann.

Nach dem der Abend in der Leipziger Clubszene seinen Ausklang fand, war ich im Besitz fünf neuer Telefonnummern und froh darüber mich einmal mehr für dieses Stück Zeitlosigkeit entschieden zu haben. Ich stand vor der Erkenntnis dass es nur eine kleine Rolle spielt Was wir tragen, sondern lediglich - wie - und mit welcher Intension. Ich finde es einfach Schade wenn sich die Frauen um mich herum in Konventionen, statt in Stoffe dieser Welt hüllen. Ihr seid es, denen ich in der Straßenbahn Blicke widmen möchte und an deren Ausstrahlung und Eigenart ich mich erfreuen will. Aber nehmt den Arsch hoch und traut euch, werdet euch eurer bewusst und fangt an eure Umwelt zu verzaubern. Schon Coco Chanel wusste 1926 „dies wird eine Art von Uniform für alle Frauen mit Geschmack!“