Wenn man in einer Stadt aufwächst, in der Musik gegenwärtig ist, in der Namen von Künstlern die Weltruhm erlangten, sogar das Stadtbild prägen, dann ist es nicht verwunderlich, das man sich bereist im Teenageralter unweigerlich mit Musik beschäftigt. „Birthplace of Rock´n´ Roll und “Home of Blues” –die Musik hat Memphis, die Metropole am Mississippi im Südwesten des US- Bundesstaates Tennessee, berühmt gemacht. Größen wie Jonny Cash, Aretha Franklin oder Elvis Presley arbeiten und lebten hier und begannen von dort ihren musikalischen Siegeszug durch die Welt. So auch Colin Rich.
Colin, was treibst Du momentan?
Momentan bin ich Frontman bei der Band „JCB“ und schreibe für meine 2. Platte eigene Tracks und Songs! Außerdem sind noch Live Gigs mit „Da Funk Preaches“ und auch Studioaufnahmen geplant. Es gibt außerdem demnächst eine neue Single auf Purple Music Schweiz, eine neue House Single „ Its all on you“ der Follow Hit of „Ready“ welcher ebenfalls schon bei Purple Music erschienen ist.
Beschreibe doch mal deine Highlights Deiner Musikkarriere?
Jeder Auftritt ist für mich ein Highlight. Aber da gab es z.B. ein Konzert in Barcelona welches eine Woche ging, oder vielleicht das ich Ende April erstmals mit Gitarre auf der Bühne stand. Oder auch eine Houseparty in den USA wo ich neben Barbara Tucker und Little Louie Vega von Masters at Work gesungen habe.
Du lebst jetzt in Berlin. Was hat Dich ermutigt aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten in die Hauptstadt Deutschlands zu ziehen?
In habe mich einfach ins kalte Wasser gestürzt und bin nach Deutschland gezogen. Ich wusste überhaupt nicht was mich erwartet und was auf mich zukommt.
Ich war aber vorher schon mal in Deutschland zu einem Auftritt als Background Sänger gebucht worden.
Was vermisst Du, wenn Du an Amerika denkst?
Eigentlich nichts, falls mir mal was fehlen sollte, dann fliege ich für ein paar Wochen nach Amerika und dann freu ich mich aber auch wieder auf Deutschland.
Wo ist Deine Band? Ist die auch hier in Berlin?
Ja meine Band ist in Berlin, die Musiker kommen alle aus Berlin bzw. Deutschland!
Seit neuem, hast Du Dich aber neben Deiner Band zusätzlich mit Mike la Funk aus Berlin und Katja Gangoly aus Wien (live Saxophone) einem neuen Projekt namens „Da Funk Preachers“ verschrieben. Die Richtung hat sich für Dich dabei etwas geändert. Da Funk Preachers ist eine House-Combo, der Du Deine Stimme verleist. Warum dieser Wandel und wie kam es zu dieser äußerst interessanten Zusammenstellung?
Housemusic hat mich schon immer fasziniert, wenn ich mich erinnere habe ich schon vor 10Jahren angefangen für House Produktionen zu singen. 1996 erschien dann unter Victor Simonelli auf dem italienischen Label „Underground Music Movement meine erste Single. Genau da möchte ich gerne weitermachen und MIKE LA FUNK als Produzent und DJ passt einfach vom House Music Style sehr gut zu mir und somit wird es noch viel live zu hören geben und werden auch im Tonstudio zusammen arbeiten. Das Projekt „ Da Funk Preaches“ als solches ist durch Mike la Funk entstanden und war auch seine Idee. Ich bin dazu gestoßen und werde auf Special Events mit meinen Vocals dann den letzten Schliff geben.
Dein letztes Album „I`ll wait“ war im R&B, Soul & Pop Bereich ein Riesen Erfolg, wobei der Track „Mountain Top“ als erste erschienene Single sogar das Prädikat Radio Smash Hit zu Recht verdient hat. Wie wirst Du musikalisch in Zukunft weiter machen. Bleibst Du Deinem alten Stil treu, oder wird man künftig mehr durch elektronisch erzeugte Musik von Dir hören?
Die Pop-Rock Sparte ist halt die beste Art die Leute zu unterhalten. Der Housemusic werde ich allerdings immer treu bleiben und auch weiterhin viel machen.
Als Komponist bin ich für vieles offen, als Künstler allerdings nicht. Deshalb werde ich sicher weiterhin meiner Band treu bleiben, aber auch Houseproduktionen und Auftritte performen. Denn es gibt keine bessere Music als House, die soviel Emotionen und Gefühl rüber bringen kann und trotzdem noch Clubbing ist.
Gibt für Dich Menschen, an denen Du hoch schaust. Quasi Vorbilder, die Dich motivieren oder Künstler mit denen Du gern mal zusammen arbeiten würdest?
Mein größtes Vorbild war und ist immer noch „ George Michael“, der hat es wirklich drauf und findet ihn ziemlich genial. Oder speziell aus der Housebranche: Barbara Tucker oder Inaya Day aus New York, die beiden sind wirklich sehr gut und die House Divas schlechthin. Mit beiden hatte ich schon einige Auftritte gehabt, welche mir sehr gut gefallen haben.
Wie würdest Du die unterschiedlichen Kulturen Amerikas und Deutschlands in der Partyszene beschreiben. Wo wird besser gefeiert und warum?
In Deutschland ist vieles lockerer und einfacher im Gegensatz zu Amerika! Das merkt man bei den vielen Partys, In Amerika wird geregelt wann man nach Hause zu gehen hat und wann die Party zu ende ist! Meist um 2oder 3! Oder das bestimmte Drinks dann nicht mehr ausgegeben werden. Die Djs und Künstler spüren es und das wirkt sich dann auf die Partys aus. In Europa oder besser gesagt in Deutschland wird besser gefeiert, nach meiner Einschätzung und Erfahrungen.
Was findest Du an der Deutschen Clubkultur?
Da gibt es soviel, vielleicht ist es besser zu fragen was ich nicht so toll finde oder was ich mir wünsche!
Mehr gute Music im TV und Radio sowie mehr Leute die auf gute Music stehen und nicht nur dem Kommerz verfallen.
Text & Interview: Andre Richter