Am 12.01. wird in der Distillery eine wichtigsten Größen in Sachen moderner Beats aus Skandinavien sein Unwesen treiben- Riku Pentti alias INFEKTO. Als Produzent zeichnet er sich für das erste finnische Hip Hop-Label „Pyssy“ und die dazugehörige Combo „Skillsters“ verantwortlich und ist damit auch Teil des Dance-Exportschlagers „Bomfunk MCs“ geworden. International renommiert ist er aber vor allem durch seine Breakbeat-Produktionen auf hochkarätigen Labels und seine DJ-Skills, denn bei seinen Sets brennt die Hütte durch eine aufregende Mischung von Breakbeat bis Rave, versehen mit Jazz- und Funk-Elementen. Und dazu noch top Scratch-Einlagen. Dieser Mann weiss eben, wie man solche Stile gekonnt kombiniert- ob im Studio oder im Club.
"Left handed Jazz" war deine erste Produktion für das finnische Nine2Five-Label, auf dem ja schließlich auch das Album „Occam’s Razor“ rauskam. War das dein erstes Outing als Infekto?
Infekto: Ja, das erste Release als Infekto und schon so etwas wie der „Durchbruch“. Ich hatte davor lediglich eine VÖ als „Fat Beat Detector“ auf Pyssy.
Danach spielten z.B. die DnB-Legenden von Aquasky bei „Beatformers“- einem Club, den ich hier in meiner Heimatstadt Tampere seit 8 Jahren betreibe. Ich droppte ein paar Demos von mir, und von da an schickte ich ihnen wöchentlich Material. „Black Magick“ wurde dann als Erstes genommen.
Immerhin warst du ja der erste „Fremdproducer“ auf deren Passenger-Label. Aber auf dem exzellenten DnB-Imprint „Hospital“ war ja auch was...
Infekto: Die Hospital-Connection kam durch Nine2Five zustande. Sie standen zuvor schon in Kontakt und hörten dann eben „Left handed Jazz“ und fragten, ob nicht noch etwas in der Art bei mir rumliegen würde. „My Groove“ wurde dann sofort genommen.
Allein schon aufgrund dieser vielen Projekte kann man dich wohl getrost als Key-Player der finnischen Breaks-Szene bezeichnen. Ich kann mir vorstellen, dass es relativ einfach ist, mit anderen skandinavischen Künstlern in Kontakt zu treten, da die Populationszahlen nicht riesig sind, dafür aber so Einige Musik machen...
Infekto: Naja, eigentlich kennen sich zumindest alle skandinavischen Künstler, egal ob sie Metal, Dance oder Hip Hop machen. Allerdings könnte die Zusammenarbeit größtenteils effektiver gestaltet werden...
Jedenfalls gibt es ja allein in Finnland noch eine Menge im Bereich Breaks, wie z.B. die Labels Heavy Disco und Medcab, und spannende Künstler wie LBJ oder die Gruppe Takomo. Aber andererseits ist man hier wohl noch aktiver in Sachen DnB- Muffler, Fanu, Resound, L.A.O.S...
Was ist dir bei deinen Tracks inhaltlich wichtig?
Infekto: Die Tunes müssen auf jeden Fall Funk haben. Ob durch Rhythmus oder Bass- am Besten durch Beides. Ein anderes wichtiges Element ist Veränderung. Ich mag keine Tracks, die nur Tracks sind- ich bekenne mich schuldig. Da sollte immer eine Art Überraschung, etwas Abgedrehtes oder so drin sein, was das Interesse bis zum Schluß eines Stücks hält.
Text & Interview: Sascha Heyne