Facebreaker

Kommt hier die Renaissance des Arcade-Boxens? Obwohl Electronic Arts mit der „Fight Night“-Serie bisher eher für taktische Faustkämpfe bekannt war, treibt es die Entwickler nun vollkommen in die Arcade-Richtung. Dazu kommt der Comic-Look im Stile von „Ready2Rumble“ und eines steht fest: Es gibt ordentlich was auf die Zwölf!

In EAs schriller, unkomplizierter Welt voller Charaktere mit extrem ausgeprägten Egos verfügt jeder Boxer über einzigartige Attribute und einen individuellen Stil. Hat der Spieler seinen Gegner verprügelt, kann er sich dessen Konterfei in den virtuellen Trophäenraum hängen. Verbunden mit der EA Sports World ist es möglich, selbst erstellte Bilder und Videos hochzuladen. Insgesamt stellt man fest, dass die Entwickler von „Facebreaker“ vieles richtig gemacht haben: Es gibt einen hervorragenden Editor, die Grafik ist gerade für Comic-Fans ein wahrer Augenschmaus und das Angebot an Online-Optionen, mit Ranglisten-Kämpfen, eigener Liga, Kämpfertausch sowie dem bereits erwähnten Hochladen von Highlights kann sich wirklich sehen lassen. Aber das Spiel hat auch ein gewaltiges Problem … das viel zu hohe Spieltempo! Gerade bei Kämpfen mit höherem Schwierigkeitsgrad ist man ziemlich aufgeschmissen, wenn man nicht über die Reflexe eines Jedi-Ritters verfügt. Dazu kommt der recht mickrige Spielumfang, der nach ein paar Runden als Spielspaßbremse ins Gewicht fällt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich das neueste Boxspiel von EA einen Platz im guten Mittelfeld sichert, mit netten Gimmicks wie den durchschlagenden Gesichtsdeformationen punktet, aber auch durch das arg hohe Spieltempo ins Wanken gerät. Für Arcade-Fans kann sich der Kauf dennoch lohnen, Boxtaktiker sollten auf andere Genrevertreter zurückgreifen! (Text: Michael Möbius)