Schluck den Druck sind der Kompressor, Feier, der Signaladmiral und die Basswelle. Die vier Jungs leben in Berlin und haben in der Hauptstadt genau den richtigen Ort für ihre musikalische Entfaltung gefunden. Berlin ist bunt, extrovertiert, schillernd, multikulturell, Aufsehen erregend, weitläufig und passt in keine Schublade. Keine Frage, dass diese Attribute auch mühelos auf die Band gemünzt werden können. Schluck den Druck tanzen aus der Reihe und genau das wollen sie auch.
Hallo Jungs. Was treibt ihr, wenn ihr nicht gerade in weltrettender Mission unterwegs seid?
Wir verbringen eigentlich jede freie Minute in näherer Umgebung der Bassquelle. Seit deren Entdeckung bauen wir das Tunnelsystem rund um die Quelle systematisch aus. Es wird sogar langsam richtig wohnlich. Vielleicht ziehen wir bald fest dort hin.
Wer ist bei euch der Produzent und woher stammen eure kühnen Ideen zu den Songs?
Unsere Produzenten sind „City of Dogs“ aus Hannover und Frag Maddin aus Hamburg. Ein Gespann, was sich unglaublich gut ergänzt. Während „City of Dogs“ eher im Drum n Bass und Breakbeat zuhause sind, widmet sich Frag Maddin allein dem Maximal Electro. Die Ideen für die Themen der Texte entstehen bei den unzähligen dubiosen Vorfällen auf der Tour. Der genaue Textlaut wird dann vom Kompressor in ruhigen Minuten vor seinem Rechner kreiert. So ist das Wort Stockfisch z.B. in Spanien entstanden. Dort schmeckte uns besonders der Bacalao-Fisch. Auf Grund der lustigen Betonung fand der Name sofort Einzug in unserem alltäglichen Wortmüll. Für Menschen die einfach nicht aus sich heraus kommen und einen Stock im Hinterteil haben. Übersetzt heißt dieser Fisch nämlich…, genau, Stockfisch. So nahm das ganze dann seinen Lauf.
Wenn man euren Style katalogisieren müsste, wo würdet ihr ihn einordnen und wie würdet ihr ihn beschreiben?
Unser Style ist einfach „Leidenschaft und Emotion“. Wir wollen uns nicht auf einen bestimmten Style beschränken. Sei es bei den Kostümen, der Bühnenshow oder der Musik an sich. Wir sind offen für alles und geben immer alles! Natürlich lassen wir die Fokussierung auf Maximal Electro, Tanzbaren maximal Beats die nur nach Vorne gehen.
Ihr gehört zu den Bands, die von der VW Soundfoundation begleitet und unterstützt werden. Wie schaut die Zusammenarbeit mit eurem Paten aus und was erhofft ihr euch davon?
Durch die Zusammenarbeit bei den Workshops wurden uns besonders in den Bereichen Performance, Tanz und Video extreme Tips gegeben. Natürlich ist auch das Leben mit und in unserem Tourbus ein absoluter Traum. Dieser wurde schon für einige Excesse auf diversen Parkplätzen unserer Tour wild genutzt. Alles in allem also eine ziemlich fruchtbare Verbindung.
Manchen Leuten fällt es sicherlich schwer euch bei eurem Auftreten ernst zu nehmen. Nehmt ihr euch selber ernst? Wo ist die Grenze zwischen Partyspaß und Business?
Natürlich nehmen wir uns selber ernst! Und wie wir uns ernst nehmen. Wir ballern die Konzertbesucher in eine andere Dimension. Und das mit vollem Ernst. Aber natürlich wird es immer Leute geben, denen es nicht gefällt. Wie bei jeder anderen Musikgruppe auf dieser Welt auch. Zum Teil gehört diese extreme Polarisierung ja auch zu unserem Konzept. Es macht uns aber einfach soviel Spass die Leute zu entertainen und unsere Kreativität auszuleben, da bleibt wenig Platz für negatives Gedankengut. Uns geht es in erster Linie um den maximalen Partyspass und das die Leute eine gute Zeit haben auf den Konzerten und befriedigt und zufrieden nach hause gehen.
Wo bekommt ihr eigentlich die vielen hübschen Mädels her?
Wir könnten hier natürlich eine wilde Geschichte erzählen, wie man an solch grandiose Mädchen gerät und überhaupt. Der Fairness halber wollen wir aber völlig ernsthaft gestehen: Wir führen schon seit langer Zeit eine freundschaftliche Beziehung zu den Jets. Der mehrfache deutsche Meister und Dritter der Weltmeisterschaften 2008 im Jazzdance. Eine fabelhafte Tanztruppe mit aussergewöhnlich schönen und coolen Frauen. Wir lieben Ihren Tanz und sie unsere Musik. Sie unterstützen uns wo sie nur können. An dieser Stelle nochmal ein ganz grosses Dankeschön.
Man munkelt bei euren Auftritten bleibt nichts heil. Muss man die Veranstalter vor euch warnen :=) ?
Wir versuchen natürlich immer alles heil und sauber zu hinterlassen. Währen da nicht immer die unglaubliche Leidenschaft und die unkontrollierbare Emotion, könnten wir die Frage wohl ganz klar mit „Nein“ beantworten“. Aber naja, größere Schäden sind bisher nicht entstanden. Obwohl in Berlin ist mal in einem Club die Deckenkonstruktion runtergekommen. Es gab aber keine schwereren Verletzungen. Ab und zu gibt es gebrochene Knochen und diverse Partynarben. Über die Partynarben wird auch einer unserer Songs auf unserem Album handeln. Allen Veranstaltern dieser Welt sei jedoch gesagt: Wir sind haftpflichtversichert.
Die ersten Auftritte auf den Festivals, im Osten und im Westen liegen hinter euch. Wer rockt am besten?
Es waren absolut keine Unterschiede festzumachen. Die Leute sind überall mit voller Begeisterung dabei gewesen. Es macht einfach überall Spass zu spielen. Auch jetzt gerade auf unserer Tour durch China haben die Partygäste z.B. den Schokoladensong mitgesungen. Irgendwie verrückt.
Wie hat es sich angefühlt als Deutsche Electro Live Act durch China zu Touren? Gab es besondere Vorfälle?
Wir waren am Anfang besonders im Bezug auf die deutschen Texte etwas skeptisch. Jedoch ohne Grund. Die Chinesen haben uns und unsere Musik einfach nur gefeiert. Wir wurden direkt wieder fürs nächste Jahr gebucht und werden dann noch eine längere China Tour spielen. Einer der abgefahrensten Momente war es mit den Neonkostümen, einschließlich Masken, über die chinesische Mauer zu laufen. Die chinesischen Sicherheitsleute wurden schon sehr nervös und konnten die Situation überhaupt nicht einschätzen.
So, wie sind eure Druck Pläne für 2010?
2010 wird die Druckquelle überlaufen. Anfang des Jahres schließen wir die Produktion für unser erstes Album „Im Rausch mit Freunden“ ab. Dieses wird im März 2009 erscheinen. Zeitgleich beginnt dann auch unsere „Im Rausch mit Freunden Tour“, welche uns von Feb – Mai nicht nur durch Deutschland führt, sondern auch durch Österreich, die Schweiz, Frankreich, Holland und England. Der Druck muss schließlich überall verbreitet werden. Ab Juni beginnt dann direkt unsere Festival Tour. Nebenbei werden wir noch massiv neue Songs und abgefahrene Videos produzieren. Ende Mai ist dann wieder unsere Asien Tour angesagt.
Interview: Nico Walther, Steffen Rühling