Bewertung
Michael Möbius, Mar 20103 / 5 Sternen
Zu kaufen bei:
Hört man den Namen Jigsaw oder sieht man ein kleines Puppenmännchen auf einem Dreirad anrollen, sollte man schleunigst die Beine in die Hand nehmen. 2004 erschien der erfrischende Survival-Horror-Streifen „SAW“, welcher allerdings bis zum heutigen Tage auf sechs Teile ausgeschlachtet wurde und nie mehr die Originalität des ersten Teils erreichte. Demnach war es wohl jetzt nur eine logische Konsequenz der Zeit auch mit einer Videospiele-Umsetzung dem Endverbraucher den letzten Cent aus den Taschen zu ziehen. Oder handelt es sich hier tatsächlich um eine spannende und gute Umsetzung von Film zu Spiel?
Inhaltlich orientiert sich das Spiel am ersten und zweiten Teil der „SAW“-Reihe, aber auch ohne Vorkenntnisse könnt ihr der Storyline folgen, wobei Kenner einige interessante Aha-Effekte haben werden. Ihr steuert den Detective Tapp (gespielt von Danny Glover), welcher in einer Irrenanstalt gefangen ist. Nun versucht ihr den Fallen Jigsaws zu entkommen. Spielerisch erinnert das ein wenig an „Fahrenheit“, erreicht aber nie dessen Klasse. Über Quicktime-Events wird versucht künstlich Spannung zu erzeugen, was leider nicht wirklich gelingen mag. Die Story ist zu lückenhaft und wird durch die besonders hölzernen Charaktere nur spärlich vorangetrieben. Optisch gesehen wirken die Umgebungen allerdings äußerst atmosphärisch in Szene gesetzt. Alles wirkt dreckig und das Spiel mit Licht und Schatten ist klasse! Allerdings wirken die Figurentexturen und Details dagegen äußerst armseelig. Auch die eingebauten Rätseleinlagen lassen einen eher die Haare raufen als Freudensprünge machen. Die Boss-Rätsel hingegen sorgen für eine gute Auflockerung und besonders das Erforschen macht eine Menge Spaß. Man weiß nie wer oder was hinter der nächsten Ecke lauert und die Soundkulisse trägt ihr übriges dazu bei. Die Boss-Fallen hingegen arten wieder in ödes Button-Mashing aus, was einen faden Beigeschmack hinterlässt.
Summa summarum beginnt das Spiel wirklich spannend, landet aber zu schnell in der Wiederholungsspirale und weiß schon vor der zweiten Hälfte nicht mehr zu überraschen. Für eine Film-Umsetzung dennoch ganz passabel können alle „SAW“-Fans bedenkenlos einen Blick riskieren.
Most people are so ungrateful to be alive, but not you, not anymore, game over! (Text: Markus Lange)