Audio Werner muss in einem Atemzug mit Hartchef genannt werden, dem sympathischen Kölner Label um die beiden Betreiber Erk Richter und Holger Schneider. Bei all der Arbeit ist Andreas Werner, wie er mit bürgerlichen Namen heißt, der tragende Pfeiler, was Idee und Umsetzung angeht.
Er ist ein Liebhaber der alten Schule, obwohl er selber noch so jung ist, der den guten Chicago Stuff packt und ihn dynamisch wie kaum ein anderer ummoduliert. Entstehen tut dabei funky Housemusik mit akribisch ausgefeilten Minimalelementen, die an Leichtígkeit und Coolness kaum zu übertreffen sind. Der Junge ist aber auch unvoreingenommen. Audio Werner ist irgendwo zwischen Nische und Disko in einem Raum zu finden, der keine Konsensmusik ist, sondern fein gefilterte Extrakte zu einem musikalischen Kunstwerk verbindet und allen zugänglich macht.
Sein fabelhaftes Labeldebut auf Hartchef im Februar 2004 hat einige aufhorchen lassen. Mit „EP“ wurde zum ersten Mal der Bogen zwischen zeitlosem House und funktionellem Tekk-Gezappel in einem romantischen Gefüge, sympathisch und animierend.
Spätestens seit seiner Veröffentlichung „Zwrtshak Drive“ gilt er als Spezialist in seiner Branche und verhilft dem Label zu internationalem Ruhm. Seine Veröffentlichung „Onandon / Base“ auf Perlon schießt sich gerade in den Groove Charts ein und befindet sich in zahlreichen Plattentaschen der Großen dieser Welt. Im Februar folgte „Trust“ ein verheißungsvoller Follow Up Hit.
Audio Werner passt. Mittlerweile hat man das Gefühl, dass die Labels enorm von ihm zehren, denn was der Kölner anfasst funktioniert derzeit. Sicherlich auch weil er seinen Stil gefunden hat.
Text: Nico Walther