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Heinrichs & Hirtenfellner - Interview

Titelmotiv -

Berlin ist ein Sammelbecken für „ganz besonders“ talentierte (und zugleich affekt- wie auch ruhmorientierte) Künstler aller Art, doch hin und wieder bringt die Hauptstadt auch Künstler hervor mit großer Leidenschaft und Liebe für die ausgeübte Form von Kunst. So geschehen in Friedrichshain, ecke Schönhauser. Mit ihrem ersten Release auf ihrem eigenen Label „Supdub“ machten Heinrichs & Hirtenfellner im großen Stile auf sich aufmerksam und begeisterten DJ’ s wie Partypeolpe gleichermaßen. Nun sind sie zu echten Workaholics mutiert und produzieren für verschiedene Labels ihren einzigartigen simply street beat. Wollen wir also mal hören was es damit auf sich hat.

“beats simply from the streets” ist euer Motto. Wie spiegelt sich dies in eurer Musik wieder? Ist sie besonders rough oder nah am Puls der Zeit oder ...?
„beats simply from the streets“ zeichnet sich durch die Einfachheit zum Verständnis aus. Das heißt, jeder kann die Musik verstehen, da sie nicht komplizierte, sondern einfach gestrickte Muster enthält, die immer und ständig am Zahn der Zeit tanzbar sind. Außerdem sagt dieser Satz viel über uns aus: wo wir herkommen und wie wir unsere Musik sehen. Das sollte man glaube ich nie vergessen.

Ihr habt vor nicht allzu langer Zeit das Label „Supdub“ ins Leben gerufen und eure erste Platte ging ab wie eine Rakete. Hattet ihr mit diesem Erfolg gerechnet? Wie geht’s weiter mit Supdub?
Erfolg ist wichtig und lässt gern lange auf sich warten. Gerechnet haben wir nicht unmittelbar damit, jedoch hatten wir sehr viel Hoffnung in uns. 3 Mal durften wir die „you are I“ EP schon nachpressen und ein Ende ist nicht in Sicht. Nach der VÖ haben wir 2 neue Supdub Releases am Markt, die genauso gut verkauft werden. Die Neueste wird wohl Anfang Mai starten. Eine 2 Tracker mit Namen „silvertunes“ von Daniel Steinberg und „we“ von uns. Diese beiden Tracks haben es in sich und werden bald überall zu hören sein.

Man bringt zudem auch Labels wie „Römer Rec.“ und „TonKonsum“ mit euch in Verbindung. Sind diese auch aus eurer Feder?
Römer Rec. supporten wir, da dieses Label Freunde von uns betreiben, Tonkonsum wird neu gestaltet und musikalisch neu konzipiert. Auf die neue Tonkonsum darf man gespannt sein. Mehr wird nicht verraten, außer… sie stammt aus unserer Feder, ja.

Ganz aktuell ist der Release auf „Lordag“ und demnächst gibt’s es eine Platte auf „Karateklub“. Ihr scheint echte Workaholics zu sein was das Produzieren angeht! habt ihr ein eigenes Studio?

Wir freuen uns natürlich sehr auf die neue Lördag 002 und die KarateKlub 17 sehr. Schöne Plattformen um sich musikalisch auszudrücken. Gerade haben wir noch ein Projekt mit Philip Bader abgeschlossen was auf Mis Records aus Kopenhagen kommen wird. Dann wird es ein Remix auf Popnorama und Halbachtmusik geben. Und dann stecken wir in ernsthaften Verhandlungen mit Highgrade Berlin, die sich auch für einige Tracks von uns interessieren. Es ist für uns gerade eine ereignisreiche Zeit die wir trotz der vielen Arbeit, die damit verbunden ist, sehr genießen.

Womit wird bei Heinrich & Hirtenfellner produziert, wer macht was und was ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen Track? Produziert ihr tagsüber?
Wir produzieren ausschließlich in unserem Studio, welches sich in Berlin in einem Souterrain befindet. Simply halt. Das Studio an sich hat jedoch alles was ein Künstler sich wünschen kann. Fast täglich treffen wir uns im Studio und von morgens bis abends wird geschraubt und an neuen Ideen gearbeitet, allein schon wegen der Musik und der Präsentation unserer Projekte. Viel Software, high-end Rechner und ein wenig Hardware (unverzichtbar) treffen aufeinander und heraus kommt unsere Welt der Musik. Die Ideen zu den Tracks stammen von uns beiden, jedoch den Feinschlief im Detail setzt Hirtenfellner um. Zusätzlich dazu kümmert sich Heinrichs um die Vermarktung unserer Labels und unseres Projektes.

Wie wichtig ist und war Berlin für euch und wo trifft man euch nachts in Berlin City an? Wir als Urberliner lieben Berlin. Hier entwickelt sich alles und wir mit Berlin. Finden kann man uns tagsüber im Studio und nachts im Berghain, Watergate, Bar25 wenn wir gerade in der Stadt sind oder auf ein Feierabendbierchen im Club der Visionäre. Ihr habt eine Zeit lang selbst als Veranstalter fungiert in Berlin?
Ja das ist richtig, doch handelt es sich in der Zukunft ausschließlich um Record Release Partys die so ca. alle 3 Monate stattfinden.

Welche Platte ist immer mit dabei?
Oh da gibt es viele, aber mit Sicherheit immer einer von unseren frischesten Releases, Ein Blick in die Zukunft. Heinrich & Hirtenfellner in 5 Jahren: Hoffentlich gesund und munter und noch so energisch an der Musik so wie in den letzten 10 Jahren. Und das der erfolgreiche Wind der gerade um uns wirbelt nicht aufhört zu wehen.

Text & Interview: Jennifer Lüders (klub-kultur.de)

related link: www.tonkonsum.eu