Shellshock 2 - Blood Trials
- Genre
- Ego-Shooter
- Plattform
- Xbox 360, PS 3, PC
- Publisher
- Eidos
Bewertung
Michael Möbius, Mar 20093 / 5 Sternen
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Obwohl die USK eine Alterseinstufung verweigerte und damit die Chancen gut stehen, dass das Spiel auf dem Index landet, bringt Eidos "Shellshock 2 - Blood Trials" nach Deutschland. Den Spieler erwartet ein Mix aus Kriegsepos a la "Call of Duty" und Zombie-Shooter wie dem kürzlich erschienenen "Left 4 Dead". Natürlich ist es nicht leicht diese zwei Genres so miteinander zu verbinden, dass am Ende ein toller Gesamteindruck bleibt und genau hieran scheitert auch "Shellshock 2" recht deutlich.
Aber zuerst zur Story: Auf dem Weg nach Vietnam verschwindet ein amerikanisches Flugzeug samt seiner streng geheimen Ladung mit dem Codenamen „Whiteknight“, einer Substanz, die Menschen zu schmerzresistenten Bestien mutieren lässt, über dem kambodschanischen Dschungel spurlos. Kurz darauf fehlt auch von einem eilig entsandten Bergungsteam der Special-Ops jede Spur. Einen Monat später taucht ein Soldat aus dem Team wieder auf, aber sein Verhalten erscheint irrational, vom Wahnsinn besessen. Dieser Soldat ist der Bruder des Spieler-Alter-Egos und hier schließt sich der Kreis, warum gerade ihr der richtige Mann am richtigen Ort seid. Kurz nach dieser Erkenntnis wird die Bar, in der man sich befindet auch schon vom Vietkong angegriffen und die muntere Ballerei startet. Nach einer chaotischen Flucht gilt es sich mit immer weniger Kameraden den Weg frei zu kämpfen. Die Story schreitet nun mehr oder weniger träge voran und vom kriegsgebeutelten Ego-Shooter wird man immer mehr in Richtung Survival-Horror mit Zombiegemetzel gedrängt. Positiv fällt dabei das interessante Szenario, die gelungene deutsche Sprachausgabe oder die an manchen Stellen spürbare Survival-Horror-Stimmung auf. Ansonsten gibt es mehr zu kritisieren, als zu loben: Vor allem die träge und ungenaue Steuerung ist ein echter Härtetest für nervlich angespannte Zocker, wenn man kurz vorm Erreichen des erlösenden Checkpoints aufgrund der jämmerlichen Bedienung verreckt. Auch die wenigen Schockeffekte sind relativ schnell abgenutzt und die Story bleibt leider auf der Strecke. Das Spiel ist insgesamt viel zu dunkel und das manuelle Aufsammeln der Munition scheint auch von gestern.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass „Shellshock 2 – Blood Trials“ mit guten Ansätzen lockt, diese aber nur zaghaft umsetzen kann! Wäre das Spiel noch ein halbes Jahr länger in der Entwicklerschmiede geblieben, hätte man der Konkurrenz sicher einheizen können, aber so wurde viel zu viel Potenzial sinnlos verheizt. (Text: Michael Möbius)