Der Pate II

Handle wie ein Gangster. Denke wie ein Don. – Das ist das Motto des Mafiaepos und mit diesen gut einprägsamen Hinweisen wird der neueste Action-Titel aus dem Hause Electronic Arts auch beworben. Doch hält der Slogan auch, was er verspricht? Wird mit der strategischen Komponente das Open-World-Genre wirklich in eine neue Richtung gelenkt?

Die Handlung des Spiels ist in den 60er-Jahren angesiedelt. Kurz vor der Kubanischen Revolution nimmt ein Treffen der Gangster in Havanna eine blutige Wendung. Der Don deiner Familie wird getötet und der Spieler muss die Führung der zerschlagenen Organisation übernehmen. Der Erfolg eröffnet neue Möglichkeiten. Als das Senatskomitee für organisiertes Verbrechen gegen Michael Corleone ermittelt, appelliert die Corleone Familie an dich die Organisation in New York wiederaufzubauen und das Terrain um Miami zu erweitern. Man beschafft sich ein Waffenarsenal, geht Allianzen ein und macht alle nötigen Geschäfte, während man sich gegen Angriffe der Rivalen zur Wehr setzt. Und wie bei der Mafia üblich: Letztendlich ist alles nur rein geschäftlich! Während den Missionen greift man in den Kämpfen auf Schusswaffen oder ein neues Kombosystem zurück. Auf den ersten Blick gibt es Ähnlichkeiten zu „Grand Theft Auto“, aber durch die Don-Ansicht, die strategische Variable im Spiel, werden die Titel ganz klar differenziert. Die Don-Ansicht ist eine 3D-Karte des kriminellen Imperiums und des Familienstammbaums. Außerdem bietet sie eine Übersicht über alle drei Städte, damit Übernahmestrategien besser koordiniert, Angriffe auf Rivalen sowie auf feindliche Anwesen und vieles mehr besser geplant werden können. Somit kann der Spieler seine eigene Geschichte voller Betrug, Verrat und Eroberung in der Welt des organisierten Verbrechens gestalten. Weitere Pluspunkte gibt es für die guten Spezialfähigkeiten der Figuren (Sanitäter, Safeknacker, Brandstifter, etc.) und den stimmungsvollen Jazz-Soundtrack. Abzüge bekommen dagegen das schwammige Fahrverhalten der Vehikel und die veraltete Grafik, auch die Online-Verbindung hat teilweise starke Probleme.

Letztendlich muss man feststellen, dass „Der Pate II“ ein würdiger Nachfolger des spielbaren Mafiaepos ist, der einige grafische Schwächen offenbart, ansonsten aber richtig Spaß macht! (Text: Michael Möbius)