Call of Duty: Modern Warfare 2
- Genre
- Action, Ego-Shooter
- Plattform
- Xbox 360, PS 3, PC
- Publisher
- Activision
Bewertung
Michael Möbius, Feb 20105 / 5 Sternen
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Vor zwei Jahren erschien der bis dahin erfolgreichste Ego Shooter „Call of Duty: Modern Warfare“. Die bis dahin eher auf den Zweiten Weltkrieg thematisierte Shooter-Reihe überraschte mit einem Serienwandel und katapultierte ihre Erfolgsreihe in die Gegenwart. Was niemand erwartete – das dies tatsächlich einschlagen würde wie eine Bombe. Nun erschien kürzlich „Call of Duty: Modern Warfare 2“ und ersten Berichten zufolge machte es den Anschein das dieser Titel die Messlatte ein weiteres Mal nach oben setzen würde. Allein am Releasetag gingen 4,2 Millionen Exemplare weltweit über die Ladentheke. Bereits damit war der Launch des Vorgängers geknackt worden, aber kann das Game auch in seinem spielerischen Aspekt den Vorgänger überflügeln?
Ihr startet serientypisch mit einem kleinem Tutorial, was euch wie immer die grundlegende Bedienung näher bringt, welche auch wirklich locker-flockig von der Hand geht. Und wie gewohnt lässt Infinity Ward es gleich wieder von Anfang an richtig Krachen und so werdet ihr als einer von drei Soldaten, die ihr im Laufe des Spiels übernehmt, sofort ins Geschehen geworfen. Und es spielt sich grandios wie eh und je. Auch wenn es sich nach wie vor wie ein Moorhuhnschießen mit Soldaten anfühlt, hat die KI ein wenig dazu gelernt und ihr stoßt nicht mehr auf nie endenwollende Horden von Gegnermassen. Ihr bewegt euch aber nach wie vor durch Levelschläuche, die sich wie eine Schießbude auf dem Jahrmarkt anfühlen. Diese sind allerdings ungemein fantastisch präsentiert. Optisch wurde nochmals eine Schippe draufgelegt und so findet ihr nun noch mehr Details in der Spielumgebung. Und auch was Snipermission, Großer Knall, oder die Mission aus der Sicht eines Helikopterpiloten angeht, wurde nochmal heftig der Kawumm-Faktor angehoben. In einer Mission hat sich der Entwickler aber leider ein wenig verkalkuliert. Ihr habt sogar die Wahl diese Mission zu überspringen, was eigentlich nur zeigt, dass sich der Entwickler des moralischen Dilemmas durchaus bewusst ist. Es handelt sich hierbei um die Flughafenmission, in denen ihr mit vier weiteren Terroristen ein Attentat verübt. Ihr schießt und tötet Zivilisten und man kann hier wirklich von einer Massenhinrichtung sprechen. Ich persönlich fand die Mission völlig unnötig, respektlos und sinnfrei. In der deutschen Version ist es zudem nichtmal möglich auf Zivilisten zu schießen, ihr müsst euch aber das ganze Level anschauen. Was den Computerspieler-Gegner nur noch mehr Zündstoff gibt. Ihr habt also in der deutschen Version gar keine moralische Entscheidungsfreiheit, es wird auch nicht erklärt, warum oder wieso ihr dieses Attentat verübt. Vielmehr hätte man hier aus der Sicht der Opfer eine wirklich beklemmende und auch vertretbare Anschauungsweise darbieten können. Schade Infitinity Ward.
Nichtsdestotrotz ist „Call of Duty: Modern Warfare 2“ ein Weltklasse-Shooter. Leider versagt das Spiel auf der erzählerischen Ebene. Diese wird wieder über Ladebalken vorangetrieben, ist aber so wirr, dass man manchmal nicht mal weiß warum man nun eigentlich in jener Mission an vorderster Front steht. Die Story als solches ist wirklich episch, leider gibt es den großen Knall und Wow-Effekt schon in der Mitte des Spiel, worauf man das letzte Spiel-Drittel auf einen weiteren Höhepunkt wartet, den es aber nicht gibt. Dies ist alles Kritik auf höchstem Niveau. So kommt der zweite Teil nicht ganz an die Grandiosität des Ersten heran, übertrifft diesen aber in seiner unglaublich mitreißenden Inszenierung! Ich hoffe, dass man sich im klasse Online-Modus wiedersieht! (Text: Markus Lange)
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