Lang nichts gehört vom dynamischen Hallenser Duo, Feliks Thielemann & Mathias - Matze - Schwarz. Zeit für uns, die mittlerweile weitgereisten Schallplattenunterhalter in den Fokus unseres kleinen Magazins zu nehmen.
Die Bedeutung von "Super Flu" scheint bei euch auch eine Frage der Definition zu sein, gebt uns doch mal eure Definition zum Besten ;)
Flu bedeutet für uns "Foreskin Leather Uniform" und "Super" ist die Steigerungsform davon. Nicht die Höchste aber eine nicht zu verachtende. Prinzipiell sollte aber jeder für sich selber entscheiden was der/die/das Flu für ihn ist.
Euch gibt es als Live Act und als DJ-Team. Was macht ihr lieber!?
Eigentlich spielen wir fast nur noch DJ-Sets. Uns hat es damals gelangweilt mit Laptops auf der Bühne zu stehen und uns durch loops durchzudrücken bzw. die ganze Zeit auf einen kleinen Bildschirm fixiert zu sein. Deshalb haben wir uns auf das besonnen was uns am meisten Spass bereitet: Platten spielen und mit den Leuten feiern. Manchmal nehmen wir auch ein paar technisch umgebaute Kinderspielzeuge und -keyboards mit zum Gig… das fühlt sich für uns mehr "Live" an als alles andere was mit Software zu tun hat.
Thema Producing, eure Discographie startet in 2005 auf dem Magdeburger Label KarateKlub. Doch der größere Durchbruch sollte "erst" 2007 auf Herzblut passieren. Brink hiess die EP, wie kam es zum Release auf Herzblut?
Wir haben eigentlich nie einen Punkt bemerkt den man als "Durchbruch" bezeichnen könnte. Es war immer ein kontinuierlicher und stetiger Prozess, der uns von damals Karateklub über Traumschallplatten und Herzblut bis hin zu unserer heutigen Spielwiese, unserem Label Monaberry, führte. Die Zusammenarbeit mit Stephan Bodzin und seinem Herzblut Label ergab sich aus einem Remix den wir damals für Domemik Eulberg auf Traum veröffentlichten. Stephan rief an, gab und props, wir tranken ein paar Cognacs und dann kam die Sache ins Rollen.
Neben den Releases auf heimatlichen Labels Playmate (Ron Flatter) oder Bondage (Pornbugs) habt ihr mit Monaberry euer eigenes Baby am Start. Gerade euer Hang zu real Vinyl, dürfte gerade in der heutigen Zeit, die Arbeit damit etwas schwierig gestalten, oder?
Nein, schwieriger als früher ist es nicht. Der Produktionsprozess ist der Gleiche nur mit dem Unterschied, dass man bedeutend weniger Platten verkauft… dafür aber wiederum mehr MP3´s. Wir möchten mit Monaberry und unserem zweiten Label "Sunset Handjob" jedem die Möglichkeit geben unsere Musik je nach persönlicher Formatpräferenz (wow geiles Wort) zu genießen. Und natürlich freuen wir uns immer sehr, wenn es ausser uns noch andere "unbekehrbare" Vinylliebhaber gibt, die ein ordentliches Cover und ein Stück Plastik in der Hand zu schätzen wissen. Aber eigentlich geht es nur um gute Musik oder wie unser Opa Herbert sagen würde: "…nice tracks to shake some asses and break some toes!"
Da man östlich von Halle, eher weniger wahrnimmt was so abgeht, müssen wir an dieser Stelle das Charles Bronson ansprechen. Von aussen betrachtet, scheint es sich als wichtiger Hort szenelastiger Musik und Feierei etabliert zu haben. Auch für euch scheint es eine nicht unwichtige Bedeutung zu haben...
Das Bronson ist mittlerweile eine feste und bedeutende Instanz für uns in Halle geworden. Wir freuen uns immer wieder sehr einen solchen Club, der mit soviel Liebe und anspruchsvoller Musik geführt wird, in der Stadt zu haben. Es würde gar kein anderer Ort in Frage kommen, um unsere 3 monatig stattfindenden Labelnächte auszutragen.
Wie sieht das 2. Halbjahr für euch aus? Was dürfen wir Release-technisch erwarten, welche größeren Gigs stehen an!?
Zu unserem schon erschienenen "mini-Album" Euterpeh folgen nun die passenden Remixe von Rüde Hagelstein, Cascandy und Skeet im Herbst auf Monaberry. Ausserdem sitzen wir gerade wieder verstärkt im Studio und im Garten und in Kneipen, auf Bergen und in Schwimmbädern um bahnbrechende Ideen für ein neues monumentales Album zu finden. Aso, und ein Remix von uns für Max Cooper wird bald auf Herzblut rauskommen.