Mit seinem aktuellen Clubhit "Boys 2 Men" oder dem Remix zu James Blake's "limit to your love" hat sich Daniel Bortz in die wichtigsten Club- und Dancecharts katapultiert und ist somit auch nicht an den regionalen Helden der Szene vorbeigegangen. Die Celeste-Posse konnte den jungen Mann im November ins Leipziger Velvet zu einem ihrer regelmäßigen Gastspiele locken.
Hallo Daniel. Schön, dass du Zeit für uns gefunden hast, um dich ein wenig zu löchern. Man könnte dich schon als Augsburger Urgestein bezeichnen, doch wenn man an Bayern und speziell an diese Stadt denkt, kommen einen eher die Fugger und historische Gebäude in den Hinterkopf wie elektronische Musik. Wie kam für dich der Kontakt damit zustande?
Also für mich hat der ort an dem man aufwächst generell wenig damit zu tun, welchem Musikgenre bzw Hobby man sich widmet. Ich bin seit meiner Kindheit an Musik interessiert und habe durch das Fernsehen (mtv / kraftwerk) und die ersten Clubbesuche, mich immer mehr zu elektronischer Musik hingezogen gefühlt.
Nach dem du den Süden Deutschlands verwöhnt hast, ist nun Berlin auf dich aufmerksam geworden und du hast bei einem DER Labels der Hauptstadt angeheuert und zwar bei SUOL. Wie ich finde eine super Entscheidung, denn die Jungs tendieren ebenfalls oft zu deephousigen Produktionen, welche unter die Haut gehen. War das ein Grund sich dem Label an zu schließen oder was gab dir am Ende den innerlichen Punkt JA zu sagen?
Ganz wichtig bei solchen Entscheidungen ist natürlich das die Chemie auf persönlicher Ebene stimmt und das es musikalisch passt. Der Kontakt kam zufällig zustande. Leute mit der gleichen Mission finden sich eben ;)
Du hast dieses Jahr mit einem Remix ganz schön für Furore auf den Floors und Stages der Szene gesorgt. Dein D.B.- Mix zu James Blakes „ limit to your love “ fande den Weg zu vielen guten Künstlern und entsprechend auf den Dancefloor. Hat diese Auskopplung in irgendeiner Weise dein Leben verändert oder ist es für dich einfach nur ein Zeichen, dass du auf einem Guten Weg bist?
hmm…also der Remix ist ehrlich gesagt "nur " nebenher entstanden. Das er dann so guten Anklang gefunden hat freut mich natürlich sehr. Ich denke auch das dadurch meine neueren Produktionen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Man kann schon sagen das “limit” mir ein paar mehr Türen geöffnet hat.
Am 18ten November diesen Jahres wirst du voraussichtlich dein letzten Auftritt im Ostdeutschen Raum haben und zwar im Club Velvet in Leipzig. Spielst du öfter in den neuen Bundesländern und gibt es da für dich Unterschiede von der Feierkultur her, wenn man das zum Beispiel mit Bayern vergleicht?
Bis jetzt war ich noch nicht so oft da, das erste Mal ist schon - glaube ich - 10 Jahre her. Da war es tatsächlich noch was neues und auch irgendwie anders. Aber jetzt würde ich sagen gibt es in jedem Club in ganz Deutschland eine ähnliche Feierkultur. Ich denke der Unterschied liegt dann eher in den diversen Szenen, sprich dem Musikstil der dort vorrangig gefeiert wird.
Deine releases sind meist im deephouse zu finden. Spiegelt sich dies auch in deinen Sets wieder oder was erwartet die Crowd, wenn Daniel die Regler am Mischpult bedient? Es gibt auch einige Künstler, welche sich im Club anders ausleben, als es Ihre Produktionen manchmal vermuten lassen. Wie ist das bei dir?
Ich mag gerne langsames Tempo bin musikalisch aber schon flexibel…das liegt ganz an der Stimmung in der ich gerade bin. Generell würden die meisten Leute meinen Sound schon als “Deep” beschreiben.
Du wohnst ja nach wie vor noch in deiner Heimatstadt Augsburg, obwohl es die meisten doch auf kurz oder lang in die Hauptstadt zieht. Zumal dein Label seine Wurzeln auch in Berlin hat. Ist das eine Herzensangelegenheit oder ist doch ein Umzug in geraumer Zeit denkbar bzw. gar geplant?
Augsburg ist nicht ganz meine Heimatstadt. Ich habe hier viele Jahre meines Lebens verbracht, aber geboren bin ich tatsächlich in Berlin. Ich fühle mich in Augsburg aber sehr zu Hause, deshalb ist es nicht einfach hier wegzugehen.
Was erwartet uns in naher Zukunft von Daniel Bortz? Kannst du uns ein kleines Geheimnis verraten, was noch nicht alle wissen? Wir sagen es auch Keinem weiter… ;)
Kein wirkliches Geheimnis….mehr Musik und hoffentlich gute ;-)
Interview: Mathias Langheinrich