Nick Curly – ein Name, der das Bild der globalen Clublandschaft über die letzten Jahre geprägt hat. Als treibende Kraft hinter dem sogenannten „Sound of Mannheim“ galt der Mannheimer lange Zeit als der Shootingstar der internationalen Houseszene. Diesen Status hat Curly längst hinter sich gelassen. In der Spitze der internationalen DJ-Elite angekommen, adelte ihn der weltbekannte ibizikenische Club „Space“ jüngst sogar mit einer Residency. Nun releaste er sein Debütalbum „Between the lines“. Mit jeder Menge Soul, Einfühlungsvermögen und musikalischem Feinsinn bahnt sich der Mannheimer seinen Weg aus den Dancefloors dieser Welt in die Riege zeitloser Houseproduzenten. „Between the lines“ ist ein Album, das gehört und nicht gefeiert werden möchte.
Hi Nick, schön, dass du dir die Zeit nimmst. Du bist zur Zeit ziemlich ausgelastet
und im Rahmen deiner Tour auf der ganzen Welt unterwegs. Wie läuft es denn
bisher?
Kein Ding, im Moment bin ich für zwei Wochen zu Hause in Deutschland und
nehme mir gerne die Zeit. Bisher läuft es super, ein Traumstart zum Jahresbeginn
mit Gigs in Miami, Costa Rica und Playa del Carmen Mexico auf dem BPM
Festival.
Genießt du das Reisen und das Jetset-Leben? Das dürfte dir als DJ ja nicht gänzlich
unbekannt sein.
Ja klar, das ist schon eine tolle Erfahrung, die wir als DJ ´s machen können. Das
Reisen ist zwar nicht immer einfach, aber insgesamt macht es doch jede Menge
Spaß. Ich sammele unterwegs viele tolle Erfahrungen und lerne viele inzterssante
Länder und Leute kennen. Das ist eine große Bereicherung.
Machst du auch in Deutschland Station?
Ja klar! In Deutschland spiele ich in u. a. in Hamburg, Darmstadt, Nürnberg, Ludwigshafen
und natürlich Berlin. Außerdem wird man mich auch in meiner Heimat
Mannheim auf der Time Warp sehen können.
Auf der Time Warp wirst du zusammen mit Mathias Kaden back2back spielen?
Was macht für dich den Reiz solcher Gigs aus?
Die Time Warp zählt natürlich zu meinen jährlichen Highlights. Ein Festival in dieser
Größenordnung, direkt vor meiner Haustür! Das ist definitiv ein besonderer Gig für mich. All meine Freunde aus Mannheim sind vor Ort, viele meiner DJ Kollegen und Promoter, mit denen ich zum Teil gut befreundet bin, kommen für dieses Festival in die Stadt.
Deine Welttournée dieses Jahr hat einen ganz besonderen Anlass: es ist die Promotour für dein Debütalbum „Between the lines“, das am 17. März auf Cécille
erscheint. Was versteckt sich denn hinter dem Titel?
Der Titel „between the lines“ hat für mich persönlich mehrere Bedeutungen. Erstmal
spricht er auf die Vielfältigkeit des Albums an, es ist ja eben kein reines Clubalbum.
Daneben will ich darauf anspielen, dass man auf alle Fälle richtig reinhören,
also „zwischen den Zeilen“ lesen sollte um meinen Gedanken und Ideen dahinter
zu verstehen. Außerdem habe ich auch zwei verschiedene Labels, 8Bit und Cecille
Records. Also wie ihr seht passt „between the lines“ in sehr vieler Hinsicht.
Du hast eben kein reines Clubalbum veröffentlich und verfolgst damit einen anderen Ansatz als viele deiner DJ-Kollegen. War es dir wichtig deinen Fans auf deinem
Debütalbum auch diese andere Seite zu zeigen?
Ja, das war mir sehr wichtig. zunächst für mich selbst, aber auch für meine Fans.
Ich wollte den Leuten einfach mal eine CD präsentieren, die man auch zu Hause
oder im Auto hören kann. Natürlich ist auch der ein oder andere Track für den
Club geeignet, dennoch würde ich sagen, dass auch diese vom Sound her „neu“
für meine Fans sind. Ich wollte ein Album machen, dass man auch in 10 Jahren
noch hören kann, etwas Zeitloses.
Du hast für „Between the lines“ auch viel mit befreundeten Musikern zusammen
gearbeitet. Kannst du uns ein bisschen mehr dazu erzählen?
Gerne, denn das war auch für mich etwas ganz Besonderes. Wir (Sebastian Flach,
der mir bei der Produktion des Albums unter die Arme gegriffen hat, und ich)
haben z. B. für die Vocalparts drei verschiedene Sänger aufgenommen. Viele der
Drums sind live eingespielt. Auch die Bassläufe sind zum Großteil von Studiomusikern
eingespielt. Wer sich etwas mit dem Thema auskennt, wird den Unterschied
hören. Insgesamt wurden kaum vorgefertigte Loops benutzt und wir
haben viel mit Instrumente aufgenommen.
Du giltst als einer der Shootingstars der Szene und warst 2011 unter anderem
Resident im Space Club auf Ibiza. Wird man dich dort dieses Jahr wieder zu
sehen bekommen?
Oh danke, freut mich das zu hören. 2011 war ein erfolgreiches Jahr für mich,
gerade mit meiner Residency bei Kehakuma im Space auf Ibiza. Es sieht auch so
aus, als wäre ich auch für 2012 wieder dabei.
Was macht in deinen Augen den Reiz des Space im Allgemeinen und der Kehakuma Nächte im Besonderen aus?
Naja, kurz gesagt, ist das Space einer der besten und bekanntesten Clubs weltweit.
Ich glaube es gibt kaum eine DJ Größe, die dort noch nicht gespielt hat. Der
Sound, der Ibiza Vibe und die Stimmung dort begeistert jeden.
Zwei erfolgreiche Labels, eine Residency im Space und nun auch dein Debütalbum.
Viele würden sagen „Mehr geht nicht“, du siehst das wahrscheinlich anders. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Also, ich bin echt super Glücklich! Mehr Dates gehen wirklich nicht, vielleicht
kann man am „Standing“ noch etwas arbeiten – aber das entscheiden dann letztendlich
doch die Fans. Ich hoffe einfach, dass ich noch viele weitere gute Releases
veröffentlichen und der Szene noch möglichst lange treu bleiben kann.
Danke für das Interview.