G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra

In Amerika blitzen schon seit den 80er Jahren die Augen der kleinen Jungs auf, die sich mit Actionfiguren beschäftigen, wenn man nur den Namen G.I. Joe nennt. Bei uns hier in Deutschland und vor allem bei mir blitzt da gar nix, aber Gott sei Dank durften wir ja alle die Comicverfilmung im Kino miterleben und die Mutter aller Gameschmieden, EA Games, hat sich auch Ruckzuck der Filmportierung für die heimischen Zocker hingegeben.

Und dann kanns losgehen, Joypad in die Hand, Game gestartet und schon kann man in feinster Filmmanier der nach purer Action verlangenden Zockerseele etwas Gutes tun! Denkste! Zugegeben, ab der ersten Minute steht knallharte Ballerei an, nachdem euer treuer Kamerad "Heavy Duty" vom Cobra-Bösewicht-Team gekidnapped wurde. Aber bereits ab der zweiten Minute ist man schneller am "Laufwerk-Öffnen-Schacht" der Konsole als am Schussbutton des Pads! Die Kamera, welche gefühlte Weltlängen halb über und vor allem weit hinter euch platziert ist, lässt mehr Frust als Lust aufkommen. Träge und schlecht positioniert entsteht keinerlei Spielgefühl und man kommt sich vor, als würde man kleine Lemminge über den Bildschirm schieben. Weiter gehts mit Spiellandschaften und einer Grafik, die an die Hochzeit der Actionfiguren erinnert - nämlich an die 80er Jahre! Nachdem im Film mit Superlativen computergenerierter Bilder geglänzt wurde, war hier anscheinend schon Drehschluss. Grafik sowie Leveldesign ist absolut nicht zeitgemäß, unscharf, ruckelige Cutscenes und träge Lichteffekte bei allem was schießt und explodiert, gähn! Schlussendlich kommen wir noch zur Spielmechanik, die ebenfalls wieder an die 80er Jahre erinnert, nämlich an die Arcade-Spielautomaten jener Zeit. Bewegungsabläufe der Charaktere wirken holzig, das Auto-Aim verfehlt häufig das Ziel und bei einem Locationwechsel schwirrt die Kamera ewig nach, ehe man die Gegner erneut sieht und somit auch aufs Korn nehmen kann.

Zuletzt möchte ich hier noch ein paar Positivpunkte erwähnen, bevor ich von der Redaktion und Liebhabern des Games gesteinigt werde. Natürlich wurden Sonderfähigkeiten, wie der Beschleunigungsanzug aus dem Film adaptiert und ihr werdet nach jedem abgeschlossenen Level mit Punkten belohnt, die ihr in Zusatzextras investieren könnt. Auch in den Levels selbst kommt der "Jäger und Sammler" voll auf seine Kosten! Zudem wirkt die Sprachausgabe solide und ist reichlich vorhanden, mehr Positives fällt mir dann aber leider nicht mehr ein. (Text: Florian Goldschmidt)

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