So wie ich will
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So wie ich will

Genre
Sachbuch, Biografie
Autor
Melda Akbas
Verlag
Bertelsmann
Erscheinungs­datum
13.08.2010
Erscheinungs­form
Paperback, Klappenbroschur: 172 Seiten

Bewertung

Michael Möbius, Sep 2010

4 / 5 Sternen

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Der beeindruckende Bericht einer 18-Jährigen zwischen westlichen Werten und türkischer Familientradition ...

Sie ist 18, lebt als Deutsch-Türkin in Berlin, steht kurz vor dem Abitur, engagiert sich als Schülerin und ihr größter Wunsch ist ein selbstbestimmtes Leben: Melda Akbas bezweifelt, dass viele Deutsche wissen, was es heißt, ein Migrantenkind zu sein. Vorurteile und Desinteresse bestimmen das Bild. Eloquent und selbstbewusst setzt sie ihre Momentaufnahme dagegen. Ihr Hintergrund: eine Familie von konservativ bis weltoffen, ein bunter Mix aus Köpfen und Haltungen. Sie selbst versucht den Spagat zwischen Respekt vor ihren muslimischen Wurzeln und ihrer Entschlossenheit, sich einzumischen, mitzubauen an einer friedlichen Welt vieler Kulturen und als Frau selbständig zu leben.

Melda Akbas ist Deutsche und sie ist Türkin. Geboren wurde sie in Berlin. Ganz anders als ihre Eltern, die ihre türkische Tradition mit nach Deutschland brachten und dieser dadurch viel näher sind als Melda selbst. Und eben darin besteht oft genug Meldas Dilemma. Sie beschäftigen die ganz typischen Interessen einer 18-Jährigen: sie legt Wert auf Ihre Kleidung, geht gern auf Parties, trifft sich mit Jungs. Doch all das passt so gar nicht in die muslimische Wertewelt ihrer Eltern. Nicht selten stiehlt Melda sich deshalb heimlich aus der Wohnung, um nicht von ihrem Vater in ihr Zimmer zurückgeschickt und zum Umziehen verdonnert zu werden. Doch das ist nur der eine Teil von Meldas Leben: im anderen ist sie eine gute Schülerin und fast Abiturientin, engagiert sich im Schülerausschuss, ist eigentlich ein bodenständiges Mädchen, das studieren will und Träume hat ...

Das eine oder andere Mal schleicht sich beim Lesen der Gedanke ein, dass Melda doch nur ein ganz normales Teenagerleben mit den dazugehörigen Problemen führt. Stress mit den Eltern, Hin- und Hergerissensein in der eigenen Persönlichkeit – das kennen wohl alle Jugendlichen, unabhängig von ihrem ethnischen Hintergrund. Und dennoch gibt es diese Momente, die uns mit unserer westlichen Prägung ziemlich fremd sind. Zum Beispiel wenn Melda erzählt, welches Risiko allein schon das Schreiben dieses Buches für sie bedeutet hat, in dem sie Einblicke in ihr privates Teenagerleben gibt, die ihr Verhältnis zu ihrer Familie auf eine harte Probe stellen dürften. Melda schreibt ehrlich und sehr persönlich ... wer jedoch ein bahnbrechendes und spektakuläres Teenagerbuch erwartet, wird wohl leider enttäuscht werden. (Text: Maria Vitzthum)

Über die Autorin

Melda Akbas, geboren 1991, lebt in Berlin und machte im Frühsommer ihr Abitur. Sie engagierte sich als stellvertretende Schulsprecherin, im Bezirksschülerausschuss und arbeitete für die Türkische Gemeinde in Deutschland. 2009 wurde ihr Projekt „l.o.s. – let´s organize somethin´“ von der Deutschen Bank und der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.

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